Montag, 18. Februar 2008

ScHaLL & rAuCh

Vorwort: Dies ist leider noch nicht der angekündigte Blogeintrag über das Top-Ereignis in Sayulita, da ich leider noch immer nicht die entsprechenden Bilder habe :-(

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Mexiko ist ein günstiges Land. Leider nur bedingt. Das Nötigste, was man zum Leben braucht, das gibt’s billig, alles andere ist für die Upper Class (da die Mittelschicht hier recht klein ist) und somit kann man die Preise auch kräftig anziehen.

Doch ja, es gibt sie, die barmherzigen und selbstlosen Samariter. Die Beschützer der armen...Studenten, die Horte der Wärme und Geborgenheit. Einer dieser herzensguten Samariter ist die Altria Group, Inc. oder auch ehemals besser bekannt als Phillip Morris oder den meisten noch besser bekannt als Konzern, der Zigarettenmarken wie Marlobo auf den Markt bringt.

Und so geschah es an einem wunderschönen, sonnigen (also stinknormalen) Samstag, dass der einsame, stets Kette-rauchende Marlboro-Man zum Mexikaner wurde. Daher kam er, auf seinem Esel, mit seinem Sombrero, der Tequila-Flasche im Anschlag, und der sanft dahin glimmenden Marlboro im Mund, der vom fröhlich dahin sprießenden Drei-Tage-Bart umrankt wurde. So stieg der kleine, dicke Marlboro-Man von seinem Esel und verkündete…“heut machen wir Party“. Und so sollte es geschehen…oder so ähnlich…

Naja, jedenfalls sind wir auf das Marlboro MX-Beats Festival und das für umgerechnet 13 Euronen. Aber so leicht macht es einem der Weltkonzern dann auch nicht. „Kein Geburtsdatum auf dem Studentenausweis? Nö, dann kein Einlass! Basta!“ Nunja, ich sehe vermutlich auch aus, wie ein zugegebenermaßen etwas bärtiger, 1,90m großer, 15-Jähriger, der als hochbegabtes Kind schon das ein oder andere Semester studiert hat… nun denn, nicht verzagen, die Jungs von Ticketmaster fragen. Zu tun hatten die eh nichts, da das Festival schon eine halbe Woche vorher ausverkauft war. Also wurde gemeinsam ein Einbruchsversuch in den Hochsicherheitstrakt geplant…das mit Hochsicherheitstrakt ist wirklich nicht untertrieben, wieso müssen die Personalkosten in Mexiko auch so gering sein, dass man einfach mal ne Hundertschaft Security-Leut einstellt??? Aber nach nur anderthalb Stunden warten (das ist für mexikanische Verhältnisse wirklich flott) fand sich dann auch ein Kontrolleur der mich einschleusen konnte…drinnen angekommen war noch nicht wirklich viel los, es war ja auch erst 19 Uhr und das Festival lief erst seit rund drei Stunden…Mexikaner kommen NIE zu früh!!! Doch dann, als ich drin war, ja da kamen sie plötzlich die Mexikaner, alternativ cool, alternativ im Tokiohotel-Stil und möchtegern-alternativ mit Highheels und Minirock…auf ner Wiese…naaajaaaa

Doch bevor man sich der Musik widmen durfte, musste man durch die Registrierung, die an keinem Flughafen dieser Welt schlimmer sein könnte. So wurden Ausweisdokumente gescannt und auch allerlei sonstige persönliche Daten gespeichert, der gläserne Mensch lässt grüßen. Aber kleine Geschenke erhalten die Freundschaft und so gab’s auch das Festival-Shirt und für die Raucher zusätzlich zwei Packungen Kippen obendrauf.

So konnte die Party beginnen, The Go! Team heizte gut ein, doch The Hives waren überirdisch, da war dann auch das Beschimpfen des Front-Sängers mit dem netten Wort Puta aus den Kehlen tausender Mexikaner eher als lieb gemeintes Hallo zu verstehen J

Nach dem Konzert ging’s dann ins Zelt, dass vom Ausmaß mit jedem Oktoberfest-Zelt mithalten konnte. Dort sorgten dann Chromeo ein Electro-Funk-Duo für Stimmung…G.E.N.I.A.L. und auch die DJ’s danach waren nicht schlecht J Und auch der Tabak-Konzert wollte es noch mal wissen, so waren dann auch sämtliche Getränke (Bier, Tequila, Rum, Vodka) umsonst. Und kalt war’s im Zelt auch nicht, weil tausende Leut’ ihre kostenlosen Kippen weg quarzten.

Also ein rundum gelungener Abend, ein Shirt geschenkt bekommen, gute Musik, schön getanzt und kostenlos getrunken…und das Tollste an allem, man konnte einen armen Zigarettenhersteller glücklich machen, indem man einfach eine falsche Telefonnummer, eine falsche Emailadresse und eine falsche Adresse angibt. Es muss sich wohl lohnen, eine Welttournee quasi kostenlos und ohne Einnahmen zu veranstalten und dafür einfach die Daten der Besucher zu erfassen…mir soll’s recht sein…


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