Dienstag, 12. August 2008

dAnKe, GrAcIaS

Nun ist es rum, das Auslandsjahr für den jungen, strebsamen, introvertierten und extrem schüchternen Jungen aus dem Schwarzwald, der auszog, die Welt der Sombreros, Charros, Tequilas,…, zu erobern. Ein Jahr, das fast noch schneller endete, als es begann…

Nun, der introvertierte und extreeem schüchterne Junge ist nun, nach einem Jahr südländischer Gastfreundlichkeit vielleicht etwas weniger introvertiert und vielleicht auch nicht mehr ganz soooo extreeeem schüchtern...nur noch ein Bisschen…

Was hat sich noch verändert? Nun, die Haare sind unbedeutend länger geworden und das Bärtchen hat sich auf das halbe Gesicht ausgebreitet…unbestätigten Quellen zufolge soll auch das ein oder andere Kilo von den Hüften verschwunden sein…Bestätigung kommt von örtlichen Badzimmerwaagen, die einen Abmagerungsprozess von bis zu 6-7 Kilo attestieren.

Des Weiteren kann ab nun im Schwarzwald auch auf Spanisch gesprochen werden, es wird verstanden und auch geantwortet.


Dieses Jahr noch einmal in aller Ausführlichkeit Revue passieren zu lassen, ja das wäre wahrscheinlich etwas zuviel des Guten…aber es war…

… ein gewonnenes, KEINESFALLS ein verlorenes Jahr
… ein Jahr, in dem ich eine andere Kultur kennen lernen durfte
… ein Jahr, in dem ich viele neue Freunde und tolle Menschen (und auch ein paar Tiere) kennen lernte
… ein Jahr, in dem ich mehr Zeit in Bussen verbrachte als in meinem gesamten Leben zuvor…und dadurch ein faszinierendes Land bereisen konnte, das über eine atemberaubend vielfältige Natur verfügt

… es war ein Jahr, das mich bereichert hat, mich reifen ließ…es war ein Jahr auf das ich Stolz bin…es war ein Jahr, das ich nicht missen will!

Es war ein fantastisches Jahr in einem faszinierenden Land inmitten einer besonderen Bevölkerung….

México te llevo en mi corazón! (Mexiko ich trage Dich in meinem Herzen!)


Dies dürfte mein endgültig letzter Blog-Eintrag gewesen sein, denn nun bin ich wieder unter Euch. Bitte seht es mir nach, dass ich keine Bilder mehr hoch lade, bald zeige ich sie persönlich, auch wie ich auf meiner letzten Reise, mit Haien, Vogelspinnen, Skorpionen und noch vielem mehr zu tun hatte.

Genießt einfach dieses Lied, eine Version hat den englischen Untertitel, die andere Version zeigt viele wunderbare Aufnahmen, von vielen wunderbaren Orten, an denen auch ich war.

Und eines will ich hier nicht vergessen, Euch, lieben Bloglesern DANKESCHÖN, MUCHAS GRACIAS zu sagen, für Euer Interesse an meinem spannenden Jahr, weit weg von der Heimat.



Dienstag, 1. Juli 2008

flojo

si soy un flojo, lo siento!!! Ja, ich bin faul, sorry!

Aber nach den fast drei Wochen, die ich im Norden verbracht habe, verging die letzte Woche hier in Guadalajara wie im Flug...schließlich muss man sich noch ein letztes Mal mit dem ein oder anderen Mexi betrinken...Andenken einkaufen...die gescheiterte Krönung, in den europäischen Fußballolymp, unserer Altmeister Lehmann und Ballack bestaunen...was man halt so alles tut, wenn man über 10000 km von seinen Liebsten entfernt ist :-)

Nun denn, der Rucksack steht halb gepackt hinter mir, das ist eine super Ausrede, nur ein paar Zeilen zu schreiben :-) Denn morgen früh geht's wieder los, diesmal in den Süden...die Karibikküste ruft mich für vier Wochen zu sich...wenn ich schonmal so nahe bin :-) Da fällt mir ein, dass ich ja schon kurz nach meiner Süd-Rückkehr nach Deutschland komme...so wird dies hier vielleicht mein letzter Blogeintrag sein... naja, nicht weinen, halb so wild, bin ja eh faul :-)

Jeeedeeeenfalls war ich ja im Norden, in der Kupferschlucht, einer momentan noch nicht vom Tourismus überlaufenen Schluchtenlandschaft, vier mal größer als der Grand Canyon in den USA. Und ich kann nur sagen...wow!!! Mal ganz davon abgesehen, dass die Landschaft toll ist, man kann super Ausflüge machen...z.B. in die heißen Quellen (Thermisches, ca. 32 Grad warmes, Wasser strömt aus der Felswand in große Naturpools) oder auf einem schmalen Schotterpfädchen knapp 2000 Höhenmeter in die Schlucht hinunter, von angenehmen 34 Grad in stickige, windlose 44 Grad...und das Ganze 3 1/2 Stunden lang auf der Ladefläche eines Pickups, gefahren von Drogenbauern (man fährt hier angenehm komfortabel per Anhalter)...was anderes als Marihuana wächst in der Schlucht nach Angaben der netten Herren, im Fahrerraum nicht...man sieht also, es ist eine Reise voller Abenteuer und merkwürdiger Erlebnisse, die man machen kann...aber es lohnt sich...auch toll (fällt mir grade ein) ist eine 4stündige Tour auf Pferderücken, mit einsetzendem, sommerlich erfrischendem Hagelschauer...

So, nun muss ich aber mal ans Packen ;-)

Hier noch ein, zwei Fotos, zu mehr reicht's grade nicht, aber mehr könnt Ihr bald persönlich gezeigt bekommen.




Sonntag, 18. Mai 2008

300

USA und Mexiko...der gleiche Kontinent, direkte Nachbarschaft und doch zwei Welten die verschiedener fast nicht sein könnten. Langsam aber sicher, von Generation zu Generation verbessert sich das Verhältnis der beiden Bevölkerungsgruppen...sehr langsam, wohl gemerkt. Zu tief sitzt die durch den NAFTA-Vertrag noch größer gewordene Ungleichheit zw. arm und reich. Zu groß ist das Problem der illegalen, mexikanischen Einwanderer in den USA, die schlecht behandelt werden aber doch die Basis für das Funktionieren der US-Wirtschaft im Niedrigstlohnsektor darstellen...ohne die "Unerwünschten" würde es ganz schnell ganz schlecht für die USA ausschauen. Interessant ist auch, dass die USA gleichzeitig mit dem Unterschreiben, des NAFTA-Vertrages, der freien Handel zwischen den drei Nordamerikanischen Staaten garantieren soll, mit dem Bau des Grenzzauns zw. den USA und Mexiko begann. Der Grenzzaun, der die illegalen Einwanderer draußen halten soll, ein Zaun, der ironischer Weise unter anderem von einer Firma gebaut wurde, die illegale Einwanderer aus Mexiko beschäftigte...

Ich möchte hier keine Anti-US-Stimmung schüren, doch ist es Fakt, das hier einiges im Argen liegt, wenn man diese ungleiche Nachbarschaft anschaut. Sicherlich wäre die ganze Sache weniger schlimm, würden die Mexikaner in ihrem eigenen Land das Potenzial ausnutzen, das sie haben...leider funktioniert das nicht wirklich, unter anderem auf Grund der unglaublichen Koruption, die hier herrscht.

Die tiefsten Ressentiments greifen aber rund 150 Jahre zurück, als nach dem US-Mexikanischen-Krieg die Grenze von Texas zu Gunsten der USA neu geregelt wurde, die USA die Staaten Kalifornien, Necada, Utah, New Mexico, Colorado, Wyoming und Teile Arizonas plötzlich ihr eigen nannten. Zu verstehen, wenn man immernoch einen Groll auf die USA hegt, wenn plötzlich das halbe Territorium weg ist...

naja, eigentlich wollte ich gar nicht soviel schreiben, sondern nur das Video zeigen, was ich grade gefunden hab'. Ich finde es superwitzig! San Diego liegt heute in den USA, war früher mexikanisch. die USA haben heute rund 300 000 000 Einwohner... noch, denn wenn die Mexikaner die Invasion starten...





Für alle, die keinen Bezug dazu haben: Es ist eine Imitation des Trailers vom Film 300, dem Kampf der Spartaner gegen die Perser

Mittwoch, 14. Mai 2008

Im AnGeSiChT dEs ScWeIsSeS

Eigentlich könnte ich mal wieder schreiben, wie das vorletzte Wochenende war, als es zum wiederholten Male ins schöne Sayulita ging, das kleine Surferdorf an der Pazifikküste, einige hundert Kilometer nördlich vom Ort, an dem zur gleichen Zeit ein amerikanischer Surfer von einem Hai getötet wurde und die Mexikaner, bekannt für ihre Liebe zur Natur und der Erde auf der sie leben (ACHTUNG IRONIE) daraufhin gleich auf Haijagd gegangen sind um anschließend zu sagen: „Unter den hier 11 getöteten Haien ist der Schuldige sicher dabei!“ Auf das kein Geld bringender Tourist abgeschreckt werde!!! Ich könnte darüber schreiben, wie Mexikaner ein brennendes Auto löschen…nämlich ohne Wasser, dafür aber mit der Macht der Zeit…man könnte auch sagen: Gar nicht, irgendwann hört das Auto von alleine auf zu brennen. Die gerufene Polizei hat die Aufgabe, sich unter die Schaulustigen zu gesellen und zu gaffen; Absperrbänder zu ziehen, damit die Kinder da nicht rumrennen…achwo, bitte alles nicht so ernst sehen!

Auch könnte ich vom Baum erzählen der voller großer Leguane hängt…ähnlich, wie ein wohl geschmückter Weihnachtsbaum.


Oder ich erzähl’ vom Playa Carricitones, ein fast menschenleerer Strand, der aber diesmal leider nicht so zum baden getaugt hat…außer man will in der Brandung sterben und als Treibgut irgendwann neben der alten Baumwurzel enden…aber wenigstens kann ich Euch auch mal zwei „Fremdfotografenbilder“ mit mir drauf zeigen, juhu!

OOOODER ABER könnte ich davon erzählen, dass ich es mir das letzte Wochenende mal so richtig dreckig gegeben hab’… so richtig hab’ ich sie mir gegeben…Deutsche Kultur!

10000 Kilometer musste ich reisen, damit ich das Stuttgarter Kammerorchester sehen konnte…ja Stuttgart, die größte Agglomeration einer vorwiegend Spätzle essenden und schlimm schwäbisch sprechenden Rasse, die Grund dafür ist, dass das ehemalige Großherzogtum Baden, das Paradies auf Erden, heute kein eigenständiges Bundesland ist. Aber nun gut, das Stuttgarter Kammerorchester genießt einen weltweiten Ruf und ich muss sagen, ich war begeistert von Motzart, Mendelssohn und Schubert. Nett war zudem auch, dass wir, typisch mexikanisch, keine Karten bestellt hatten. Am Theater angekommen, wurde uns dann auch schnell klar, dass an diesem Abend wohl mehr Personen, als nur wir, ein wenig Kultur genießen wollten, vorwiegend die „High Society“, denn schließlich war es die Eröffnungsveranstaltung für das Kulturfestival, das dieses Jahr Deutschland gewidmet ist. Aber da erschien er uns, der Engel der Rettung, der Lichtblick an dunklen Horizont. Der Engel erschien und in Form der ehemaligen Honorarkonsularin in Guadalajara. Auf unser Problem angesprochen entschwand sie in den Untiefen des Theaters, um eine halbe Stunde später strahlend mit vier Karten wiederzukehren…und um uns diese Karten zu schenken. Ja, in diesem Moment fühlten wir, wie die großen Dichter und Denker unseres Heimatlandes (das Badnerlied gröhlend) an der Himmelspforte saßen und uns wohlwollend zunickten (Allen voran Goethe, der die gleiche Vorliebe wie ich hat…guten würzburger Weißwein aus bester Lage, dem Würzburger Stein***).

Aber nein, kulturinteressierte Studenten von Welt geben sich mit einer Vorstellung nicht zufrieden, also noch mal in Schale geworfen und am Sonntagmittag, diesmal MIT Karten, ins Theater. Diesmal, um die Philharmoniker des Bundesstaates Jalisco und den Stargast am Cello, Johannes Moser, zu erleben. Nach Humperdink, Dvorak, Wagner und Hindemith war dann aber Schluss mit lustig, denn es ging raus aus dem Theater, rein in den typisch mexikanischen Mai. Ich sagt, Ihr habt schon fast Hochsommer in Deutschland…bis zu 27 Grad im Breisgau, hab’ ich gestern in der Tagesschau gehört…haaaaaaaahaaaaaaa! Als es vorige Woche 34 Grad hatte, war das noch angenehm kühl, im Vergleich zum letzten Sonntag. In der Stadt kratzt das Thermometer kräftig an der 40 Grad-Linie…übrigens kein Grund zum neidisch sein, denn so toll ist es nicht, in einer nicht wenig Abgasbelasteten Millionenmetropole ohne Ende zu schwitzen und Nachts nicht mehr wirklich schlafen zu können…ACHTUNG HINWEIS: Jetzt wären Mitleidsbekundungen die einzig angemessene Reaktion, die ich von Euch erwarte!

In diesem Sinne Adé von Euerm transpirierenden Kulturfachmann!




***

Richard Wagner war übrigens auch bekennender Genießer würzburger Weine, ebenso wie Wilhelm Conrad Röntgen!!


„Zugleich wünsche ich ein paar Flaschen Würzburger, wie ich solchen bei Herrn Leder getrunken, und ein paar Flaschen vorzüglich guten Steinwein“ Goethe 1801

„Kein anderer Wein will mir schmecken, und ich bin verdrießlich, wenn mir mein gewohnter Lieblingstrank abgeht.“ Goethe 1806


--> Hier der Universalverweis für jeglichen Exzess:

„Ein Mädchen und ein Gläschen Wein, die lindern alle Not, und wer nicht küsst und wer nicht trinkt, der ist schon lange tot!“ (GOETHE)

Mittwoch, 30. April 2008

MéÉéÉéXiCoOoOoOoO!!!

Ehrlich gesagt fühle ich mich seit einigen Tagen etwas naja…sagen wir DUMM, TÖRICHT und voller SCHAM. Warum? Weil ich wohl so naiv war, wie kein Mensch zuvor. Ich spreche hier von einer Naivität, die die eines Winston Churchills in den Schatten stellt, als er nach dem Deutschlandbesuch aus dem Flugzeug stieg und erklärte, es würde keinen Krieg geben. Ich spreche hier von einer Naivität, noch größer als die, anzunehmen, dass Tokio Hotel eines Tages gute Musik machen werden (das hat schon nicht bei der Kelly Family geklappt). Nun werde ich es Euch sagen…ich war der Überzeugung, ich würde nach 9 (in Worten: NEUN) Monaten Mexiko kennen…haaaaaaaaaaaaaaaaa weit gefehlt, denn nicht einmal meine Stadt kenne ich…nun gut, die Bevölkerungsangaben schwanken zw. 4 und 8 Millionen und alle Viertel dieser Stadt will (oder sollte) man vielleicht nicht kennen ABER es ist wirklich eine Schande, dass es so lange gedauert hat, bis ich zu meiner ersten Charreada bin…nun gut, ich hatte zuvor auch noch nie wirklich davon gehört (ich glaube, das macht die Sache aber eher noch schlimmer). Ich dachte immer nur die Mexis wären wirklich begeistert vom Stierkampf… Letzten Sonntag habe ich die bisher mexikanischste Sache überhaupt miterlebt, etwas, das mit dem Stierkampf rein gar nix zu tun hat und wo auch keine Tiere verletzt werden. Eine Charreada ist zu vergleichen mit einem amerikanischen Rodeo. Neben dem Reiten auf wilden Pferden oder Stieren steht unter anderem auf dem Program:

- Lasso für Anfänger, 3-4 berittene Teilnehmer versuchen mit dem Lasso ein Rind zu Fall zu bringen

- Lasso für Fortgeschrittene, 1 Teilnehmer versucht ein vorbeirasendes Pferd mit dem Lasso einzufangen

- Reiten für Anfänger, 1 Teilnehmer muss sich mit seinem Rösslein schnell nach links/recht im Kreis drehen ohne zu erbrechen (dies gilt sowohl für Pferd, als auch Reiter), dann eine halbe Drehung nach links, eine halbe Drehung nach rechts und abschließend rückwärts aus der markierten Zone…in Fachkreisen wird diese Übung wie folgt genannt:
Wenn-das-Wenden-in-drei-Zügen-nicht-klappt-dann-mach-den geordneten-Rückzug


-
Reiten für Fortgeschrittene, der Bremsweg eines Reiters wird ermittelt…in Fachkreisen heißt diese Übung: Tritt-in-die-(Huf)Eisen-Cabrón

-
Reiten für die Checker: Man überholt auf seinem Pferd ein fliehendes Rind, packt es während des Überholvorganges am Schwanz und bringt es zu Fall…wichtig hierbei, und dies ist eine aus Deutschland eingeführte Sicherheitsregel, es darf nur links überholt werden, nach Schulterblick und Blinkereinsatz, sonst gibt es Punkte in Flensburg


Weitere (auch für das Publikum offene) Disziplinen sind:

- Wer hat den größten Filzhut auf?

- Wer hat den mexikanischsten Schnurrbart?

- Wer hat die schönsten Straußenleder-Cowboystiefel und die dickste Gürtelschnalle?

- Wer wirft die meisten Kleidungsstücke in den Staub (bei Stierkämpfen wirft das erfreute und zufriedene Publikum Hüte in die Arena...hier waren es Hüte, Schuhe, Stiefel,...)

- Wer trinkt am meisten Tequila (ACHTUNG KÖNIGSDISZIPLIN)?


Über Mexiko kann man vieles denken und viele Stereotype sind sicherlich falsch oder zumindest überspitzt. Aber wer einmal bei einer Charreada war, der wird ein Mexiko kennen lernen, das stolz auf seine Traditionen ist, ein Mexiko, das ja, irgendwie dann doch einigen Stereotypen gerecht wird. Ein Mexiko, das einfach faszinierend ist. Eins ist sicher: Bis zu meiner nächsten Charreada wird es nicht mehr so lange dauern. Guadalajara wird immer als die mexikanischste Stadt des Landes bezeichnet und neben vielen anderen Dingen (wie z.B. die Mariachis) verhelfen sicherlich auch die Charreadas zu diesem Ruf.


So, bevor ich aber zur nächsten Charreada kann, werde ich erstmal das lange Wochenende am Strand genießen. Da ist es zwar nicht weniger heiß, aber wenigstens gibt es da das Meer zum Abkühlen…außerdem wird es mal wieder Zeit um aus der Stadt rauszukommen, nachdem letzte Woche ein Stadtwald gebrannt hat und heute die Wiese des Nachbargrundstückes bei meiner Uni

Ich wünsch’ Euch was!

Samstag, 26. April 2008

LoCkEnPrAcHt UnD tOdEsAnGsT

Nun wurde mir schon wiederholt konstatiert, ich sei schreibfaul und könnte meinen Allerwertesten ja mal wieder an den PC begeben, um meinen Blog weiter zu schreiben…recht habt Ihr…was das schreibfaul angeht J Am PC bin ich oft, aber eben nicht so sehr wegen dem Blog. Bin hin und wieder eher hier zugange: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1144419


Nun bin ich aber hier und werde ich Euch erzählen, was ich am letzten Wochenende getan habe…

…alles fing damit an, dass es das böse böse Wetter zu gut mit uns meint. Bzw. Ihr daheim werdet vielleicht denken „Böses Wetter? Halt die Fresse, hier schifft's!“ (okok, sicher denken das nicht alle, zumindest nicht in diesem Wortlaut, aber bei einigen werten Lesern bin ich mir ganz sicher, dass auch der Wortlaut so hinkommt :-) ) Nunja, die Sonne brennt ohne Ende, Tag für Tag und Regen hatten wir seit Monaten nicht mehr…könnt Ihr Euch vielleicht noch an den Jahrhundertsommer 2003 erinnern? Ja, den hab’ ich hier täglich. Deshalb sieht man sich als armer, unter der Sonne leidender Student hin und wieder gezwungen, an den Strand zu entfliehen…man macht es natürlich nicht gerne, man wird aber förmlich vom Wetter dazu gezwungen…wir sind alle nur Opfer!

Diesmal ging es nach Barra de Navidad. Nach einer Busfahrt, die aus stundenlangen Serpentinenkurverei und 1600 Höhenmetern Differenz bestand, taumelten wir endlich aus dem Bus, hinein in das kleine Dorf am Pazifik. Schnell fühlte man sich hier wohl, inmitten gestrandeter Persönlichkeiten, hängen gebliebener Althippies aus Kanada und Pseudoalternativen. Dazu noch den Strand mit den krassen Wellen, den tollen Sonnenuntergang und eine Rockbar, die von einem langhaarigen, gelinde gesagt fetten Mexikaner geführt wird, der zweimal die Woche die Bar als Proberaum nutzt und mit seiner Band die Rockklassiker dieser Erde schmettert.

Was will man mehr?
Ich sag’ es Euch! Einen Chauffeur. Und auch das sollte kein Problem sein, denn schließlich war ich mit fünf Mädels unterwegs und da finden sich schnell irgendwelche Mexikaner... Des Abends einfach auf eine Grillparty einer alten Kanadierin, die uns am Vorabend im Vollsuff eingeladen hat, und schon steht er da, der Fahrer. Nun gut, es hätte nicht unbedingt ein kleiner Psycho-Mexikaner, mit kupferfarben getönten Haaren sein müssen, der mehr Locken auf Bauch und Brust hat, als ich auf dem Kopf. Aber nun gut, sein Auto war groß und so konnten wir auch zu siebt auf Tour (wobei man in Mexiko auch zu siebt in nem Fiat Panda fahren würde)…auch wenn ich etwas Angst hatte, als er fröhlich, schräg singend (um den Damen der Schöpfung zu imponieren) die Küstenstraße entlangfuhr, in seinem über 30 Jahre alten, kaputten US-Straßenkreuzer, der verdächtig ungesunde Geräusche von sich gab, vor allem im Bereich der Achsen und des Rads, vorne rechts, das irgendwie locker war.

Doch wir kamen an, in Manzanilla, einem noch viel kleineren Dorf. Dort grenzt ein Flusssystem an das Meer an und in diesem Gebiet leben zwischen 300 und 500 Flußkrokodile…spektakulär, sag ich nur. Größer als vier Meter waren sie irgendwie alle. Einige schätze ich auf über 5-6 Meter. Einfach faszinierend, besonders, wenn man dann das riesige Loch im Zaun sieht (durch das ich dann auch Fotos gemacht habe, in ca. 1,70m Entfernung zur Fressmaschine). Noch toller allerdings fand ich, dass zum Badestrand hin überhaupt gar kein Zaun mehr war…da will man abends vielleicht keinen Sonnenuntergang mehr gemütlich am Strand anschauen, wenn man weiß, dass hinter einem die Biomasse lebt, die das Potenzial besitzt, das ganze Dorf zu verspeisen…da schickt man nur seine schlimmsten Feinde hin…und die vor Intelligenz strotzenden Hungerhaken von Germany’s Next Topmodel (ja, das wird auch hier hin und wieder über’s Internet verfolgt, in Verbindung mit einem Besäufnis und durchgängigem Lästern, Beschimpfen und ganz wichtig: Fremdschämen).

Danach ging’s dann noch in ein Dorf, dessen Namen ich nicht mehr weiß, ihn aber nicht mal aussprechen könnte, selbst wenn ich ihn noch wüsste. Dort ging’s dann ab in den Mangrovenwald, auch das ein tolles Erlebnis, auch wenn wir nur kleine Krokodile sahen, so dass ich den kleinen bepelzten, schlimm singenden Mexikaner doch nicht aus dem Boot getreten habe.

Ja, das war mein Wochenende. Nochmal in Kurzfassung: Alkoholsüchtige Althippies; dicke möchtegern-Rockstar-Mexikaner mit großer Klappe; kleine Mexikaner mit Fell und großer Klappe; große Tiere ohne Fell aber dafür auch mit großer Klappe; eine Busfahrt bei der einem schlecht wird, man sich aber sicher fühlt; eine Autofahrt, bei der einem nicht schlecht wird, man aber Todesangst hat; und nicht zu vergessen: ganz viel Spass und das Tollste:
Zum ersten Mal überhaupt KEINEN Sonnenbrand!!!

Donnerstag, 3. April 2008

WeNn EiNeR eInE rEiSe TuT

Zwei Wochen Ferien liegen nun hinter mir, zwei Wochen voller Eindrücke und Erlebnisse. Eine tolle Zeit, die ich größtenteils mit meiner Mutter und meiner Tante gemeinsam genießen durfte.
Nun hat mich der Alltag wieder, und wenn ich abends von der Uni und vom Sport zurück komme, dann ist mir irgendwie nicht mehr nach vielen Worten und Kreativität, so wie ihr es ganz am Anfang meines Blog des Öfteren gewohnt gewesen seid...aber dafür gibt's einfach ein paar Bilder mehr, um Euch meine Eindrücke zu vermitteln. Seid mir nicht böse, die Qualität der Bilder könnte besser sein, aber ich habe einfach noch nicht die Zeit und Muße gehabt, jedes einzelne Bild zu bearbeiten, bis auf das Quinta Real, das Hotel, in dem wir übernachtet haben. Das muss ich Euch richtig zeigen :-)

Nach dem Standartsightseeing in Guadalajara ging es dann eben auch schon in die Silberstadt und UNESCO-Kulturerbe Zacatecas, 4-5 Std. nördlich von Guadalajara. Neben einem Minenbesuch war sicher das schon erwähnte Hotel Quinta Real der Höhepunkt, ist es doch ein Hotel, das geschickt um eine antike Stierkampfarena gebaut wurde, in nächster Nähe zu einem alten Aquedukt liegt und heute zu einem der besondersten Hotels des ganzen Landes gehört. Abgerundet wurde unser Aufenthalt zudem von einem Kulturfestival.




Wenig später führte unser Weg nach Guanajuato, wiederum eine alte Silberstadt, wiederum kolonial und wiederum UNESCO Weltkulturerbe. Und ganz nebenbei erwähnt für mich die tollste Stadt im ganzen Land. Von Guanajuato ging's dann auf Ausflüge und Museumsbesuche, unter anderem ins Mumienmuseum...naja. Was in Guanajuato nicht fehlen darf sind die Callejoneadas, wo Musikanten in traditionellen spanischen Trachten durch die Stadt ziehen, musizieren und Anekdoten zum Besten geben. Und auch das Theater ist einen Besuch wert, wie man vielleicht auf dem Bild erkennen kann :-)


Wieder in Guadalajara angekommen gings nach Mazamitla, eigentlich durch eine Verkettung vieler unglücklicher Geschehnisse, denn eigentlich sollte uns der Taxifahrer nach Tapalpa bringen...naja, so konnten wir wenigstens mal einen nicht wirklich atemberaubenden Wasserfall bestaunen und miterleben, wie die Mexikaner aus den Großstädten, ein kleines Dorf in ein Mexikaner-Malle verwandeln können. (Die Dame auf dem Foto ist eine Mariachi-Musikerin aus San Miguel de Allende)

Die zweite Hälfte unserer Reise führte uns ans andere Ende des Landes. Genauer gesagt nach Isla Mujeres, eine Insel, ca. 12km vor Cancun. Und glaubt mir, es ist es wert, mit dem Boot da rüber zu fahren, wenn man dem Ultra-Tourismus Cancuns entfliehen will. Auf der kleinen Insel findet man doch tatsächlich noch Erholung und Ruhe...naja, die letzten vier Tage war ich allein auf der Insel, weil die beiden Damen schon wieder nach Deutschland sind...da war's dann aus mit der Erholung, nachdem ich entdeckt habe, wo die nächtliche Beachparties gefeiert wurden ;-)
Aber auch die Kultur durfte im Süden nicht zu kurz kommen, sodass wir nach Chichen Itza sind, um uns die berühmten Pyramiden anzuschauen.
Tja, das waren meine vergangen zwei Wochen und wenn ich ehrlich sein soll, war ich die letzten Tage wirklich schlecht drauf. Zu sehr war ich angestresst von der lauten, trockenen Großstadt. Zu schön war es einfach am weißen Strand der Karibik, wo das Tagesprogramm aus ein Bisl Yoga (ja Yoga), faulenzen, lesen und verdientes Feiern bestand... :-(
Eines Tages werd ich aber wieder hin fahren...ganz bestimm! :-)