Montag, 24. Dezember 2007

FeLiZ nAvIdAd

Liebe Festgemeinschaft, liebe Freunde, Gönner, sehr verehrte Damen und Herren. Das Wiegenfest eines Wanderpredigers und zugleich Urvat aller Hippies wiederholt sich ein 2007tes Mal und auch das Jahr neigt sich dem Ende zu.

Leider ist es mir auf Grund höchsten Freizeitstresses nicht möglich umfassend zu berichten und zu Grüßen, da meine Schwester ihrem kleinen Bruder seelischen Weihnachtsbeistand leistet und es morgen auf die Yucatan-Halbhinsel geht, von wo aus wir zu einer kleinen großen Reise durch den südlichen Teil Mexikos aufbrechen. Im Januar...irgendwann...wird dann aber ein großer Reisebericht mit viiiiiieeeeeelen Bildern folgen.

Euch da draußen in der weiten Welt wünsche ich von dieser Stelle aus ganz einfach ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise der Menschen, die man am liebsten hat und ebenso wünsche ich Euch eine guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr!

Feliz Navidad y próspero Año Nuevo

Don Juan und seine Schwester Santa Katharina

Mittwoch, 19. Dezember 2007

WeLtSpRaChE

Unsere Erde, der blaue Planet. Ein Sammelsurium von sechs Kontinenten (ja, ich weiß, die Meinungen gehen auseinander, ich zähle Nord- und Südamerika getrennt, Eurasien jedoch als einen Kontinent). Ein Sammelsurium aus 192 Staaten (nach Zählweise der Vereinten Nationen), ein Sammelsurium rund 5200 Völkern, ein Sammelsurium von über 6500 Sprachen.

Doch es gibt eine Sprache die alle Menschen dieser Welt vereint. Diese Weltsprache ist der Sport. So ist es auch für einen Jungen aus dem Schwarzwald möglich, mit der Sprache des Sportes im fernen Mexiko zu sprechen und Gleichgesinnte zu finden zum kulturellen Gedankenaustausch („Pinche mierda“- Eine Einführung in das richtige Fluchen, oder auch: („Hallo hallo schöne Frau“ – ein bilateraler/ bilingualer Konsens über das hervorragende Aussehen vorbeigehender Menschen des weiblichen Geschlechts) und eben um auch mal die Hockeyschläger zu kreuzen. Nun gut, auf 1600 Höhenmetern und morgens schon zu hochsommerlichen Temperaturen (wie wird es dann erst im Hochsommer, wenn es jetzt, im Hochwinter schon so ist, wie bei uns im Hochsommer?), zudem noch mit einem Puck statt mit einem Ball…der Mensch ist ein Gewohnheitstier…und gewöhnt sich auch schlimmste Bedingungen…zumeist. Nicht möglich ist es jedoch, sich an den samstäglichen Trainingsbeginn um 8 Uhr morgens zu gewöhnen…das ist einfach unmenschlich…dann doch lieber in der Mittagshitze. Und zu allem Überfluss auch schon Spielanpfiff um 9:30 Uhr, wenn Sonntags mal wieder ein Spiel der Hobbyliga ist…gibt es denn keinen Gott des Ausschlafens???

Aber vielleicht soll es so sein…aktiv im Kampf gegen das Taco-Hüft-Fett…es hilft…sogar das aus Deutschland mitgebrachte Hüftgold schwindet…Kilo für Kilo…

Nun müssen die Mexikaner nur noch lernen, dass es trotz allem nicht toll ist, wenn man zweistellig gegen den Gegner verliert, auch wenn da der beste Inlinehockeyspieler des Landes und zugleich Trainer der Staatsauswahl von Jalisco mitspielt. Besonders ist es nicht toll, wenn neben dem Trainer noch ein Mädel in der gegnerischen Mannschaft spielt, das ein Tor nach dem anderen schießt…ok, sie sah nicht wirklich aus wie ein Mädchen, eher wie ein böser Junge…oder eine Fußballerin…

…schade das Checken verboten ist :.-(


PS: Falls wir irgendwann mal eines der nächsten Spiele im neuen Jahr gewinnen sollten, werde ich dies hier natürlich sofort kund tun ;-)

Mittwoch, 12. Dezember 2007

vOn ScWuLeN sTiErEn


Es waren einmal…

…eine Gruppe kleiner, spanischer Jungen, die keine Freunde hatten außer sich selbst…

…diese Jungen liebten es, Fliegen die Flügel herauszureißen und auch sonst allerlei Getier zu quälen. Doch eines Tages waren aus den kleinen Jungen große Jungen geworden. Mittlerweile befriedigte es die Jungen nicht mehr, kleine Tiere zu quälen, nein jetzt musste was größeres herhalten. „Wie wäre es mit Stieren?“ fragte einer eines Tages. „Ja, aber Stiere sind groß und können sich wehren und uns ganz doll aua machen.“ Antwortete ein anderer. Doch da hatte der Dritte im Bunde eine Idee „Dann lasst uns die Stiere einfach zusammen quälen, dann macht’s auch mehr Spaß.“ Und so beschlossen die Jungen, von nun an Stiere zu quälen, und weil die Jungen zudem schwul waren, zogen sie sich auch gleich noch viel zu enge, viel zu bunte und überhaupt viel zu schreckliche Kostüme an. Aber sie freuten sich „Schau mal, ich bin Rechtsträger *hihihihi*“ oder „Haha, ich kann den Pickel auf deiner linken Arschbacke sehen *hihihihi*“ hörte man es fortan aus den Katakomben der Stierkampfarena schallen.

Die Aufgabenteilung war streng geregelt, wenn es zum Quälen der Tiere kam, so durfte der Picador mit seinem Pferdchen erstmal eine Lanze in den Rücken des Stieres bohren, bevor der Banderillero scharfe Metallstäbe tief in das Fleisch des Stieres bohrte, damit der Stier sich selbst, mit jeder Bewegung mehr und mehr das Fleisch und seine Muskel zerschnitt. Dann kam er der große Augenblick, der Matador, zu Deutsch der Töter, betrat die Arena, im war es zuteil, den Stier zu richten und das alles nur, weil er am Tag zuvor beim Kekswichsen gewonnen hatte… aber so waren sie schon immer gewesen, die drei schwulen Jungs, dem tollsten sollte es vorbehalten sein, das Opfer zu erlegen. Und so kam es, dass immer mehr Jungen in viel zu engen, viel zu bunten und überhaupt viel zu schrecklichen Kostümen begannen Stiere zu quälen und zu töten, eine Tradition begann, die sich bis auf das weit entfernte Lateinamerika ausbreiten sollte. „Alles fair, beide, Stier und Matador können ja gewinnen…“, nein, diese Aussage war falsch. Zu schwerwiegend waren die Verletzungen durch Picador und Banderillero, als das der Stier, dessen Blut aus vielen Wunden unaufhörlich hervorsprudelte eine Chance gegen das vor Heldenmut und Arroganz fast platzenden, mit einem roten Tuch wedelnden Menschlein haben würde. Und überhaupt wieso rot? War doch der Stier von Geburt an farbenblind…

Doch hin und wieder wurde das Tragen der viel zu engen, viel zu bunten und überhaupt viel zu schrecklichen Kostüme bestraft. Nämlich wenn ein schwuler Stier die Arena betrat. Nein, diese Stiere interessierte es nicht, ob da ein Tuch gewedelt wurde, der Fokus war gerichtet auf ganz andere Wedelobjekte, mal lags links, mal rechts und wenn nicht, dann gab’s ja immer noch die Option nahe des Pickels auf der Arschbacke. Aber leider war diese sexuelle Ausprägung bei Stieren viel zu selten.





Eines Tages, jedoch ereignete sich ein ganz besonderes Schauspiel. Pajarito, zu Deutsch Vögelchen, ja das war der Name des Stieres, schon seit Geburt, nicht er seit seinem Auftritt in der Arena. Er freute sich, endlich mal ein Bisschen Bewegung, doch als die Tür aufging, was war das? Ein schwuler Junge in einem viel zu engen, viel zu vielleicht bunten (Pajarito konnte ja keine Farbe erkennen) und überhaupt viel zu schrecklichen Kostüm. Und weil Pajarito eine überaus empfindliche Seite besaß und zudem stock-hetero war, wollte er nach dem Anblick des linkstragenden, Arschpickelmannes nur noch eines, auf und davon fliegen. Also nahm er Anlauf. Aber wohin? Einfach mal der Nase nach und weg vom Arschpickel. Oh eine Wand…egal…ah, die Leute schauen, genau so erschrocken wie ich, die sind sicher auch hetero, also Vollgas… Und so lernte das kleine, zart besaitete Vögelchen fliegen…




Und die Moral von der Geschicht…

…leider sind viel zu wenige Stiere schwul und leider können noch viel weniger Stiere fliegen. Und leider gibt es immer noch viel zu viele große Jungs, die sich gerne in viel zu enge, viel zu bunte und überhaupt viel zu schreckliche Kostüme pressen, nur um Stiere zu quälen und dann wenn sie es ganz toll gemacht haben, ein Ohr als Trophäe bekommen…toll, ein abgeschnittenes Stierohr im Wohnzimmer hängen...


Und mea culpa, hin und wieder erwische ich mich, wie ich beim Zappen hängen bleibe, wenn Stierkämpfe übertragen werden, aber nicht um den Stier sterben zu sehen, nein, ich warte auf einen schwulen Stier.

Sonntag, 9. Dezember 2007

PhAsE 3 - gAgAgUgU

Phase 1:

- Jari weg?
- Jari weg! Check

Phase 2:

- Bianka weg?
- Bianka weg! Check

- Dominikus weg?
- Dominikus weg? Check

Phase 3:

- Ene mene meck und alle sin se weg! Check

- Auszugsphase abgeschlossen.


Und nun? Rülpsend und furzend durch die Wohnung schlappen? Nee, dazu bräucht’ ich den Baschdian… oder zumindest Arieh und Markus…aber eigentlich würd’ so was eh nie machen, denn schließlich geziemen sich solche unflätigen und primitiven Verhaltensweisen nicht *rülps* *furz* *rülpsfurz* furzrülps*

Was also nun? Die Ruhe genießen? Ruhig war’s eigentlich auch vorher schon… Selbstgespräche führen? Wäre eine Option, aber jedes Mal, wenn ich tiefsinnige Diskussionen starte antwortet mir niemand…komisch…blöde Selbstgespräche…

Was also dann? Ja, ich weiß es! Jetzt kann ich mal richtig rebellisch sein, so wie in guten, alten Zeiten des Sturms und Drangs. Ab jetzt werd’ ich ganz unverschämt alle Fächer im Regal benutzen…nein nein…noch besser…ich werde ab jetzt aller Fächer im Regal UND im Kühlschrank benutzen…MUAHAHAHAHAHAHAHA!!!!!!!!!

Und vielleicht, aber nur ganz vielleicht, werde ich ab jetzt die Tür offen lassen, wenn ich auf’m Klo bin, damit ich besser Musik hören kann…aber nur vielleicht, wenn ich wirklich nen ganz wilden Tag erwische…das wird ein Spaß! Wenn das die Leute Nachbarn wüssten, was für ein Brutalo-Draufgänger ich bin. Sagt’s ja nicht weiter, dass ich meine fiese Mucke mit offener Klotür hören will…denn Bach’s D-Dur Suite Nr. 3 ist schön, da muss ich immer weinen…

Der Wahnsinn kann beginnen…

Donnerstag, 6. Dezember 2007

AbScHiEd & LiEbE

Vier Monate in einem fremden Land. Über 40 verschiedenste Charaktere, deren Wege sich an der Universidad Panamericana getroffen haben…

Nun, zu einem Zeitpunkt, an dem man beginnt, sich näher kennen zu lernen, nun zu einem Zeitpunkt, wo sich Bände festigen würden, nun sind alle Examenshürden überwunden und nun verlassen die rund 40 Charaktere die Kreuzung auf der sie sich getroffen haben, um sich in verschiedenste Richtungen weiter zu bewegen, weiter zu leben, sich weiter zu entwickeln… Ein Semester, das noch schneller fertig war, als es begonnen hatte… Manche Charaktere, das ist sicher, werden sich nie wieder in ihrem Leben treffen. Ebenso sicher ist, dass andere wiederum, gerne Umwege in Kauf nehmen werden, um sich eines Tages wieder einmal an einer Wegkreuzung gegenüber zu stehen.

Doch so oder so, die Zeit des Abschiedes war und ist unvermeidlich. Da ließ sich auch die UP nicht lumpen und lud zu einem kleinen Farewell-Abend ein. Ja, da gingen die tausende Dollar hin, die die Studenten hier an Studiengebühren zu entrichten haben…zwei Kellner standen bereit, ebenso wie Weine, Sushi, Gänseleberpasteten und allerlei andere nette Snacks…ja so konnte man „Adios“ sagen. Danach noch in die Bar Americas, mmh, genau meine Musik, Techno…nun gut, am Anfang war’s noch ein Bisl mehr Electro, das taugt, aber dann, was war das, das DJ-Duo sieht aus wie Bill von Tokio Hotel in dick…Oder kennt ihr den Highlander-Film in dem diese zwei Bösewichte aus der Zukunft aussehen wie Vögel, mit ihren Frisuren und den blöden Brillen? Nicht? Egal, das DJ-Duo sah aus wie Vögel, mit ihren Frisuren und blöden Brillen. Und naja, vielleicht hätten sie davonfliegen oder zumindest Tokio Hotel auflegen sollen, denn nun ging’s schwer bergab mit der Musik, aber halb so wild, denn der Wein aus der UP tat seine Wirkung…“suuuuper Techno spielen die hier“ (Nein M. Brugger, ich habe nicht so wie auf dem Narrentreffen in Donau zu Techno auf dem Tisch getanzt, so etwas wird nie wieder geschehen, damals, das war ein... schlimmer schlimmer, ganz schlimmer Faux pas…)!!!

Abschied scheint in Mexiko eine Sache zu sein, die durch den Magen geht. „Das große Fressen“, anders kann man das Abschieds-„Frühstück“ bei Martha, unserer Spanischlehrerin nicht nennen. Da wurde aufgetischt, dass sich der Tisch bald bog. Und jeder war angehalten, eine typische Speise aus seinem Heimatland zu bringen. Da lässt sich auf ein Starkoch von Weltrang nicht lumpen. Und so verbringt Juan Marco de la O. (siehe den alten Koch-Blog-Eintrag) den vorherigen Tag im WalMart und in der Küche, um in feinster Manier einen original Mama-Rezept-Kartoffelsalat zu zaubern. Und eines merkt er, der Starkoch. Er ist Koch, kein Food-Designer. So nimmt er selbstbewusst auch mal den roten Balsamiko-Essig, weil’s keinen Weißen gibt. Zwar ist er der Meinung, man könne die Augen ja beim Essen zumachen, aber dann drosselt er doch die Essigzufuhr, denn ganz so sehr nach Dünnsch…ss brauch’s ja auch nicht ausschauen. Der „Erbrochenes-Look“ ist noch eher zu vertreten. Und schwupp, werden aus zwei Kilo Kartoffeln ein Traum von Salat…und ohne mich zu sehr loben zu wollen: Mir hat’s geschmeckt! Und den Anderen übrigens auch…so!

Doch nachdem man dann von allem mal eine kräftige Portion gegessen hatte und man kurz vor einem Magendurchbruch stand, ja da wollte man nur noch eines, tschüss sagen und sich heim kugeln. Wie schnell doch der Ausdruck "schwerer Abschied" eine gänzlich andere Beutung erlangen kann. Aber nein, es sollte anders kommen. Zwar wurde tschüss gesagt, mal mit weniger, mal mit mehr ausgeschütteter Tränenflüssigkeit, aber heim gekugelt habe ich mich zumindest nicht. Geschwebt bin ich, getragen von den unzähligen Schmetterlingen im Bauch. Ja, das musste Liebe sein! Liebe auf den ersten Blick! Sie hieß Phily, war noch recht jung, schlank, hatte eine weiße, fast makellose Haut. Sie war erst etwas verhalten, aber schnell sehr interessiert. Viele der Anderen würde ich nicht wieder sehen, aber bei Phily war das anders, ich MUSS und WERDE sie wieder sehen.

Adios!

Montag, 26. November 2007

bEgEgNuNgEn DeR bEsOnDeReN aRt

Fast vier Monate war er nun schon in diesem großen, fremden Land, fernab seines beschaulichen Heimatdorfes. Vieles hatte er gesehen, auf seinen kleinen Erkundungsausflügen. Doch momentan, nein momentan, das war nicht so seine Zeit. Allzu gerne hätte er die Wochenenden außerhalb der Stadt verbracht und alles mit seinem Fotoapparat festgehalten. Allzu gerne hätte er seine Erlebnisse mit den Lesern seines Internet-Blogs geteilt. Doch nein, es sollte anders sein. Selbst hier, tausende Kilometer fernab seiner Heimat sollte er sich gezwungen fühlen, in der Klausuren-Zeit daheim zu bleiben, zu lernen, zu studieren, das Leben an ihm vorbei ziehen zu lassen.

Doch so schnell wollte er nicht aufgeben, denn auch die kleinen Dinge des Lebens, kleine Erfahrungen und Erlebnisse waren es wert, dokumentiert und festgehalten zu werden.

War da nicht dieser eine Abend im Krug, der deutschen Kneipe, dessen Besitzer man aber nie zu Gesicht bekommt und stattdessen mexikanische Sklaven in Dirndl und Tracht umher eilen? Ja, dieser eine Abend, an dem das Oktoberfest gefeiert wurde und man, an den doch teils verstört wirkenden, mexikanischen Gesichtern ablesen konnte, dass das selbstgebraute Weißbier eine ganz andere Wirkung beim Volk erzielt, als dies die doch recht süffig-leichten mexikanischen Biere tun. Egal, den Leuten hat es geschmeckt und gefallen, mal richtige zünftige Marschmusik zu hören, die eigentlich nur beim politischen Aschermittwoch der CSU gespielt wird, wenn Stoiber (ja das waren noch Zeiten) seine „ääähhhh, auf dem Münchner, ääääh Haupbahnhof in ja ähm 10 Minuuuuten“…

Oder der andere Abend als sich Österreich und Deutschland brüderlich in die Arme vielen um gemeinsam Spaghetti-Kochkunst zu zelebrieren, wie es nicht mal die Italiener können. Nun gut, vom optischen Standpunkt betrachtet mag noch Nachholbedarf bestehen, aber der Geschmack…ein Traum aus Kohlehydraten…und als krönenden Abschluss sogar einen selbst gemachten Apfelstrudel…ja was wollns meehr Heerr Piefke…

Da kommt man einmal richtig mexikanisch ein paar Stunden zu spät zum Markt und zum Konzert und schon ist alles rum und abgebaut, aber zum Glück gibt es doch noch ein paar nette Mexikaner die sich um die Abendgestaltung kümmern…und das erste Mal überhaupt wird man auf der Straße nicht als lockenprächtiger Ausländer angeschaut, schließlich, sind Thomas und ich mit Chucks, sauberem T-Shirt und nicht zerrissener Hose ziemlich spießig, im Vergleich zu unseren Begleitern. Angeführt von „Anarcho“, wie sich der 18jährige mit dem Kuhring durch die Nase nennt, folgen wir ihm und seinen Kinderpunkkumpels durch die Stadt, bis wir in der mexikanischsten Kneipe landen, in der wir bisher waren. Ein Abend voller neuer Erfahrungen und ein tolles Erlebnis…wie sagte mein Professor für politische Systemlehre: Wer mit 18 kein Kommunist ist, hat kein Herz. Wer mit 30 immer noch einer ist hat, hat kein Hirn. Nun denn, die Kinderpunks haben noch ein wenig Zeit, bis ihnen die Schuppen (oder Nieten) von den Augen fallen.

Und dann eines Tages, der Student vom Land hat es nicht mehr für möglich gehalten, ein Zeichen, dass es in einer Millionenstadt noch immer möglich ist, eine Großfamilie zu gründen und glücklich zu sein. Um die Ecke gegangen und nichts Böses gedacht und da war es das Glück. Zwar stört der Müll im das Auge des Betrachters, nicht aber die Harmonie der kleinen, großen Sippe.



Man sieht, es sind oftmals die kleinen Dinge des Lebens, die einen glücklich machen können…

Samstag, 17. November 2007

eLiTe???

Die Universidad Panamericana Campus Guadalajara, ein Hort der exklusiven Wissensvermittlung, hier studiert die Elite Lateinamerikas, hier herrscht Zucht, hier herrscht Ordnung. Würden die deutschen Werte wie Pünktlichkeit, Ordnungssinn, Disziplin und Ruhe hier den Anforderungen standhalten können. Oder würde der junge Austauschstudent an den Bürden und Ansprüchen der besten Business School Lateinamerikas zerschellen, wie ein Stück morsches Treibholz an den scharfen und unerbittlichen Felsen der Meeresbrandung? Zugegebenermaßen: Es gibt auch andere, "knackigere" Unterrichtsklassen, wie etwa meine 9. Semester Diplomacy Klasse. Aber sobald im Business English Kurs des 7ten Semesters der Lehrer mal schnell weg ist, dann schaut es so aus…oder noch schlimmer…






Samstag, 10. November 2007

SeLL sChPiEL mItÄm FiEr

A mis amigos de mi equipo:

So Ihr Mannä vu da hoäßä Hund! Bald ischäs wiedo sowiet un desmol hett ech gern dass ihr mol reächti Hauptkerli sin und dennä Buäbä us Ahuus mol zoägät we mo mit Liedäschaft un Herz spillt. Ech woäß, diä Spillziet isch desjohr bigott selli lang, aber baald honnos gschafft, nu no zwo mol gwinnä! Vill ka ech eich vu Mäxiko us nit hälfä, abo oäs ka ech ei sagä: Spilläd mit Fier! Immo, werklech immo, wenn isori Hotdogs vor onerä reächtä Ufgab gstandä sin, immor dann isch dä Huufä zammä gruckt. Do hät’s nämod intressiert wes uussiäht odor wevell Punkt gmacht wärräd un wär sie macht. Hauptsach am Schluss goht mo zammä als Gwinnor vum Platz. Des war i dä Liga so, des war bi dä Tunier so, jo des war sogar scho bi dä Spielä uffäm Spadinger oder Scherzinger hinnä so. Un a derrä Tatsach hät sech fir mech nint gändort. Nu als däsell Huufä simmo stark! Esch isch doch egal wa voräm Spiel isch, nochäm Spiel isch, wiä diä Situation uussiäht un dä ganz räscht. Wa werklech zellt isch das ihr uff’s Feld uusi fahrät un oäfach nu Gas gäbät! Dänkät nu a sell fief-fief uuswärts i Keln. Kerli, ech woäß nit wes eich goht, aber fie mech war sell s’Schpiel vu mim Läbä. Wer susch ka zwo Minutä voräm Schluss im Moäschdor zwo Kischtä inni druckä, wenn nit än hoäßä Huufä. I dem Schbiel hät nämod a vorher oder dänoch denkt, oder?! Do war mo uffäm Feld, hät sech gegäsietig hoäß gmacht un untorstitzt, do war’s doch scheissegal wer dä Gegnor war. Un es hat klappt!!!

So jetzt ka ech eich nu s’Beschte winschä. Ihr wärräd des Ding machä! Und dasser mol sännät, dass au’d Mäxikanor mit Fier schpillä kennät, ha ech eich mol ä baar Videos vu mim letzschdä Uusflug mitbrocht. Wenn halbnäckigi Indios sell kennät, dirft des fir eich Mannä jo koä Probläm sii, dä echt mol behauptä!

Machät’s guät Ihr Mannä!

Eiri Onäzwonztg
#21 joe







Mittwoch, 7. November 2007

sChLaFLoS iN mExIkO

Von Vieren die sich aufmachten, die Schlaflosigkeit zu finden…
Der wichtigste Feiertag in Mexiko? Nein, nicht der Unabhängigkeitstag, auch nicht Weihnachten und Ostern…das Fußballderby der Chivas gegen D.F.? Fast richtig. Ganz richtig wäre der Tag der Toten, der „Día de Muertos“.

Und wo lassen sich die Toten besser ehren und feiern, als in Michoacán, dem südlich angrenzenden Bundesstaat and Jalisco (in dem Guadalajara liegt)!? Monate im Voraus muss man sich um eine Bleibe kümmern…aber wieso, wenn doch sowieso die Nacht durchgefeiert wird? Also nichts wie in den Bus und fünf Stunden später in Pátzcuaro wieder raus, ja hier fühlt man sich wohl, hier war man ja schon mal, nicht all zu lange ist es her. Zeit haben die vier Reisenden genug, also erstmal nach Tzintzuntzan, ein Dorf, das 15 km entfernt liegt. Busfahren macht schließlich unendlich Spaß, also kann man auch unendlich fahren…

Im kleinen Dreieinhalbtausendseelendorf am See herrscht schon mächtig Betrieb, Mexikaner strömen von überall herbei. Schnell die letzten Sonnenstrahlen des Tages nutzen und hoch auf die mächtige Kultstätte der P'urhepecha aus dem 13ten Jahrhundert. Schnell wird es dunkel…und kalt. Wie Insekten werden die Staunenden von den tausenden Lichtern angezogen, den unzähligen Kerzen auf dem Friedhof des Dorfes. Hier herrscht Umtriebigkeit, wie man es niemals auf deutschen Friedhöfen erleben würde. Menschen sitzen oder liegen neben den prächtig geschmückten Gräbern ihrer verstorbenen Angehörigen, es wird gelacht, geredet, getrunken. Auf dem zentralen Platz des Dorfes werden die Mägen gefüllt, dass Nahrungs- und Getränkeangebot ist scheinbar unerschöpflich. Doch irgendwann ist es an der Zeit, die vier Gesättigten sind reif für die Insel. Die Insel Jantzio stellt in Mexiko für viele eine Art Epizentrum des Día de Muertos dar. So strömen Menschenmassen aus Mexiko und der ganzen Welt auf die kleine Insel. Und auch die vier Austauschstudenten der UP Guadalajara. Erstaunlich, wie der Tourismus eine Sache nicht kaputt aber doch sehr trüben kann. Überall stehen sie, fotografieren, saufen, pressen sich auf den winzigen Friedhof…ein auf irgendeine Art und Weise faszinierendes Schauspiel, eine Spektakel, was man gesehen haben sollte. Doch ist jeder der vier froh, den wahren Tag der Toten in Tzintzuntzan gesehen zu haben. Die Kälte wird immer schlimmer, da helfen der Fruchtpunsch oder der süße „Cafe de la Olla“ auch nicht mehr viel, auch nicht mit dem kräftigen Schuss Zuckerrohschnaps…Irgendwann ist es an der Zeit, der Insel den Rücke zuzukehren, vielleicht finden die vier einen wärmenden Ort in auf dem Festland. Falsch gedacht, Patzcuaro scheint ausgestorben zu sein. Entweder sind alle auf der Insel oder in warmen Betten. Warme Betten, die die vier Abenteurer nicht haben. Die Uhr schlägt fünf Uhr morgens, als die frierenden Gestalten auf dem Berg an der verlassenen Aussichtsplattform ankommen. Ja es zahlt sich aus, ein Kind vom Land zu sein und zudem noch allsommerlich die Sommerferien auf dem örtlichen Ministrantenlager verbracht zu haben…das Lagerfeuer beginnt zu brennen. Zum ersten Mal seit Stunden erwärmen sich die frierenden Körper, doch schlafen…nein. Doch dann, gegen elf Uhr schafft es die Sonne, ihre wärmenden Strahlen auch bis unter die Kleidungsschichten der Schlaflosen zu senden. Und zum ersten Mal seit bald 30 Stunden…“Schlaf“, nun gut, nennen wir es zwei Stunden dösen…

Keine 12 Stunden mehr, dann fährt der Bus wieder nach Guadalajara, doch bis dahin heißt es Zeit verbringen in Patzcuaro, der Stadt die an diesem Tag zu einem einzigen Markt geworden zu sein scheint.

Kurz nach 23:30 Uhr, der Bus fährt ab…schlafen im Bus? Das ging früher nicht, wieso sollte es dann nach knapp 40 schlaflosen Stunden funktionieren. Das Diplomatieseminar zahlt sich aus und so einigt man sich mit dem Körper friedlich auf viereinhalb Stunden unruhiges Dösen…

Kurz nach vier Uhr. Ankunft in Guadalajara. Kurz nach fünf Uhr. Ankunft im Bett. Kurz nach sieben Uhr. Aufwachen…Einschlafen. Kurz nach acht Uhr. Aufwachen…Einschlafen. Kurz nach halb 12. Aufwachen…Aufstehen…schlafen geht nicht, der viele Kaffee scheint jetzt so richtig zu wirken oder ist es die Sehnsucht nach dem wärmenden Lagerfeuer bei unmexikanischer Kälte?

Anhören, denn beschrieben ist der Día de Muertos wirklich gut:
http://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio8414.html



Mich erreichte die Anregung, nicht alle meine Bilder ganz so klein online zu stellen...voilá, hier sind ein paar meiner etwas stärker aufgewerteten Bilder :-)
PS: Das Copyright liegt, soweit nicht anders erwähnt, bei mir!!!! :-)


Sonntag, 4. November 2007

fAsHiOnWeEk

Mailand, Paris, London New York und Berlin? Modestädte…ja, gestern! Heute gibt es nur noch eine Perle der kreativen Mode. Guadalajara! Oder ist es etwa Zufall, dass das in Mexiko beliebteste Modeaccessoire in Deutschland nur von absoluten Kennern der Szene getragen wird? In der UP-Guadalajara dagegen, vergeht kein Tag an dem nicht mindestens drei bis fünf junge Studenten damit den Campus zur Fashionmeile verwandeln um die Blicke der Kommilitonen zu erhaschen. Getragen werden kann das hippe und zugleich wärmende Stück zu jedem nur erdenklichen Outfit, je nach Anlass, mal legèr, mal seriös mit Anzug und Krawatte drum.

Doch der europäische Modemarkt schläft nicht, zu gravierend schlagen die entgehenden Einnahmen zu Buche. Aus diesem Grund wird an Möglichkeiten gearbeitet, den Leuten die Vorteile und Annehmlichkeiten dieses mexikanischen Modetrends vor Augen zu halten. Und auch Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee zeigt sich von der Vision äußerst angetan, Deutschland zum Modemekka Europas zu machen. So erarbeitet sein Mitarbeiterstab derzeit die möglichen positiven Auswirkungen eines sofortigen Fahrschulverbotes in Deutschland. Unerwartete Unterstützung dieses Vorhabens kündigte auch der Verband deutscher Automobilhersteller an, der zu diesem Zwecks verstärkte Lobbyarbeit betreiben will.

So bleibt abzuwarten, wann der restlichen Modewelt die Augen aufgehen (oder geöffnet werden), denn unbestritten ist und bleibt: wir haben es hier mit einem Modetrend zu tun, der alle bisher Gesehenen in den Schatten zu stellen vermag. Momentan jedoch bleibt es alleine Mexiko vorbehalten, die Krone der Haute Couture zu tragen.


Sonntag, 28. Oktober 2007

La BrUjA

Feiern in Mexiko leicht gemacht:

Als Organisator:

Teil 1:
Zur besseren Generierung großer Geldmengen übernehme man eine zu ausschließlichen Kommerzzwecken stilisierte irische (?) Tradition.

Teil 2:
Um diese Tradition namens Halloween besser verkaufen zu können, stelle man eine spanischsprachige Verbindung her, wahlweise mit Assoziationen, wie etwa "La Bruja" (die Hexe)

Teil 3:
Um die unglaubliche Menschenmenge möglichst lange von kostenlosen Getränke fernzuhalten (sind in den 10 Euro Eintrittspreis enthalten), empfiehlt es sich, schon im Eintrittsbereich möglichst sinnlose Verfahrensregeln aufzustellen, wie etwa die im Vorverkauf erworbene Karte an der Kasse gegen einen Kassenzettel umzutauschen, den man dann beim Eintritt vorzeigen muss. Gerne stellt sich der (noch nicht) Feiernde dann auch gerne drei Mal an, um letzen Endes in die alte Lagerhalle zu dürfen.

Teil 3 b):
Das Konzept des Getränkesparens geht erst vollends auf, wenn nur zwei von vier angepriesenen Bars voll besetzt sind. Hier können sich die (noch nicht) Feiernden dann auch gerne etwas länger aufhalten, warten und aneinanderschmiegen, es ist schließlich kalt. Erst später wird es für die Gäste kein Problem mehr sein, schnell etwas zu trinken zu bekommen aber bis zu jenem Zeitpunkt würden die Gäste nichts mehr wollen.

Teil 4:
Hoffen, dass die Feiernden den Promo-Flyer nicht genau durchgelesen haben, denn „Der Gewinner des Kostümwettbewerbes bekommt ein Motorrad“ ist nicht 100% korrekt. Aber ein kleiner Motorroller ist ja auch was.

Teil 5:
Hoffen, dass die Feiernden den Promo-Flyer nicht genau durchgelesen haben, dann kann man auch getrost mal um 3 Uhr, statt um 4 Uhr das Licht anmachen.


Als Austauschstudent:

Teil 1:
Zwei Stunden vor der Feier im WalMart nach möglichst günstigen, aber bescheuert wirkenden Gegenständen suchen und diese kaufen.

Teil 2:
Die ersten zwei Bier trinken, während man sich mit den erworbenen Gegenständen schmückt und sich nebenbei ausdenkt, was man darstellen könnte (una mezcla de todo (ein Mix aus allem, oder wahlweise Santa Claus’ Köchin). Nach getaner Arbeit das Superangebot des Monats probieren (eine 1,75l-Flasche Rum, statt 8 Euro [wär ja auch nicht schlecht] nur 2 Euro).

Teil 3:
Um 22 Uhr abgeholt werden und sich freuen, dass die Verspätung der Mexikaner nur eine kurze Stunde betrug.

Teil 4:
Sich erst ärgern und dann amüsieren, über das Einlassprozedere.

Teil 5:
Sich richtig ärgern über das Ausschankprozedere, schließlich geht’s hier um investiertes Geld und das Wohlbefinden den Abend über, außerdem muss man sich ja irgendwie innerlich wärmen, bei den Temperaturen.

Teil 6:
Während die Mexikaner scheinbar nichts mehr an der Bar trinken, zahlt sich die deutsche Geduld aus, nun schlägt die Stunde der Rache, die Barleute werden so richtig gefordert und die trockenen Kehlen so richtig geschmiert, da schmeckt auch der Tequila dann irgendwann richtig gut.

Teil 7:
Gar nicht böse sein, dass das Licht schon angeht, schließlich hat man das Geld schon längst wieder reingesoffen. Außerdem knurrt der Magen.

Teil 8:
Noch schnell zu „Las Papas“ dem Restaurant, das tagsüber Autohaus und Werkstatt ist und als kleines Betthupferl erstmal gut Ofenkartoffeln mit Sahnesoße, Käse und gebratenem Hähnchenfleisch speisen. Ja, so lässt’s sich dann auch sicher richtig gut schlafen.

Teil 9:
Die Uhr springt grade auf fünf, eine gute Zeit um die Ofenkartoffeln schlafen zu legen.

Buenas noches!

Donnerstag, 25. Oktober 2007

24


Wusst ich's doch, dass die 23 doof ist! Älter werden ist nicht immer schlimm...zumindest für Männer :-)

aus einem höchst seriösen Online-Lexikon:

Vierundzwanzig (geschrieben „24“) ist die natürliche Zahl zwischen 23 und 25.

Mathematisch ist die Zahl vor allem aufgrund ihrer im Vergleich zu ihrer Größe vielen Teiler interessant; sie tritt beispielsweise als viertes Glied in der Folge der Fakultäten auf und ist dadurch auch die Ordnung der Drehgruppe S4 des Würfels und des Oktaeders. Zudem ist sie das Doppelte der Zwölf, der Grundzahl des Duodezimalsystems. Diese Tatsache liefert den Schlüssel zu vielen Verwendungen der Zahl außerhalb der Mathematik, sowohl im Alltag als auch in der (christlichen) Mythologie ist der Gebrauch der Vierundzwanzig in den meisten Fällen auf die Verdoppelung der Zwölf zurückzuführen. [1]

Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Einteilung des Tages in vierundzwanzig Stunden, die auf die Babylonier zurückgeht. Diese hatten Tag und Nacht in jeweils zwölf gleichlange Zeiteinheiten eingeteilt, was insgesamt vierundzwanzig Stunden ergibt. In der christlichen Symbolik taucht die doppelte Zwölf beispielsweise in der Unterscheidung von altem und neuem Testament auf; erstere werden durch die zwölf Stämme Israels und letztere durch die Apostel Christi dargestellt. Ferner besteht der Tanach als heilige Schrift des Judentums – je nach Zählweise – aus vierundzwanzig Büchern. Diese drei Verwendungen der Zahl werden sowohl in der christlichen Liturgie als auch in der Bibel selbst immer wieder aufgenommen; auch in der Kunst des Mittelalters und der frühen Neuzeit lassen sich viele Darstellungen der Vierundzwanzig finden und auf ihre christliche Symbolik zurückführen.

Rätsel:
[ich hab's nur gefunden, mich niemals damit beschäftigt, denn ich gedenke, mich für den Rest meines Lebens auf meinen Mathe-Abi-Lorbeeren auszuruhen und mich von mathematischen Gedankensprüngen fernzuhalten, will mir ja schließlich nichts brechen] ;-)

Vierundzwanzig

Die Aufgabe ist, die Zahl 24 aus den Zahlen 1, 3, 4 und 6 "herzustellen".
Verwendet werden dürfen die Grundrechenarten (also Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division); alle Zahlen müssen genau einmal verwendet werden. Zusammenhängen von Zahlen (z.B. 1 und 3 zu 13) ist nicht erlaubt.

Samstag, 20. Oktober 2007

sChOcKeR

An diesem Morgen riss ihn die nervöse Musik seines Handyweckers besonders unangenehm aus dem Schlaf. Schon zu oft hatte er sich gesagt, dass dieses whoowhoowhoo nicht gut war für ihn, zumindest nicht, zu morgendlicher Stunde. Mit einem Kraftakt quälte er sich, die vom Tränensalz umrandeten Augen zu öffnen. Mit verschwommenem Blick schwenkte er die Beine über den Bettrand. Nun erstmal verschnaufen.

Drei fast regungslose Minuten, in denen er sich immerhin zu einem kräftigen Katzenbuckel bequemte, vergingen. Er atmete tief ein und stemmte sich auf seine Beine. Viel zu schnell. Schwindel überkam ihn. Verdammt, viel zu kurz geschlafen. Andererseits war er aber froh, endlich wieder bei Sinnen zu sein, waren seine Träume doch mehr als beunruhigend. Aber wenigstens waren es nur Träume, Träume, die hoffentlich bald in den Tiefen seines Gehirns unwiederbringlich verschwunden sein würden. Nur eines machte ihm Sorgen, die Träume waren so real. Er hatte selten so schaurig real geträumt.

Wie dem auch sei, nun gab’ es Wichtigeres zu tun, seine Blase drückte. Schritt für Schritt näherte er sich seinem kleinen Bad, keine zweieinhalb Meter von seinem Bett entfernt. Warum lag das T-Shirt auf dem Boden und nicht in der Altwäschetüte, wo er seine getragenen Klamotten zum Saubermachen sammelte. Er bückte sich langsam und umständlich, nein, dass sah nicht aus wie die Handlung eines fast 24jährigen, er fühlte sich definitiv 50 Jahre älter – mindestens.

Kaum hatten seine Fingerspitzen den Baumwollstoff des T-Shirts berührt, versagten ihm seine Beine den Dienst. Mit aufgerissenen Augen ließ er seine 83 kg auf die Knie sinken, seine Hände fest auf die kalten Fließen seines Zimmers gepresst. Na klasse, so sahen die Übungen seiner Mutter in der Rückenschule aus. Doch das war ihm egal, denn nun war es ihm mit einem Mal klar, alle seine Sinne schienen auf Hochtouren zu laufen, seine Nase nahm den leicht salzigen Geruch seines am Vorabend getragenen Shirts auf. Langsam strich er mit seinem linken Zeigefinger über den noch feuchten Stoff. Er hatte nicht geträumt.

Vergessen waren alle schmerzenden Gelenke, hinweggefegt war die Müdigkeit. Jetzt könnte er einen Tequila gebrauchen, nein, besser drei. Von diesem Schock würde er sich vorerst so schnell nicht erholen können. So einiges hatte ihm in den vergangenen Monaten vor seiner Abreise nach Mexiko so richtig zugesetzt, aber immer hatte er seine Gefühle wieder ordnen können. Doch diesmal schien alles anders. Plötzlich wollte er nur noch eines, duschen. Er ekelte sich vor sich selbst, er war angewidert von seiner unglaublichen Tat. Er hatte es tatsächlich getan. Keine 12 Stunden her, war es.

Er hatte seine Seele verkauft. Was würden sie sagen, seine Freunde? Wie würden sie über ihn urteilen, über ihn, der leidenschaftlich mit ihnen in die Würzburger Diskothek Laby ging, um sich, wenn überhaupt, nur bei schwerer, aggressiver Gitarrenmusik zu bewegen. Er hatte seine Seele verkauft, an alle verdammten Ricky Martins dieser Welt, an alle verfluchten Enrique Iglesias’. Und das Schlimmste war: Er hatte es genossen. Er hatte es genossen, seine ersten Salsa-, seine ersten Merenque-, seine ersten Son-Cubanos-Schritte zu machen. Er hatte es genossen, sich zu dieser für ihn so ungewohnten Musik zu bewegen… Oh Gott, wie würde er nur mit dieser Last weiter leben können, denn er wusste, an diesem Abend würde er wieder den Weg in den Tanzkurs finden. Er musste es irgendwie schaffen. Mit einem schnellen Blick zum Computer hatte er nur noch ein Bedürfnis. Er musste sich reinigen. Äußerlich mit einer kalten Dusche, innerlich, mit SEINER Musik, mit seiner Labymusik, die mit schnellen Riffs und tiefem Gesang seine Seele reinwaschen sollte…



Donnerstag, 18. Oktober 2007

hÖhEnTrAiNiNg & cOwBoYsPiELcHeN

Als er seine Augen öffnete wusste er noch nicht, was ihn erwarten würde, nur eines war ihm glasklar, wie das ungewaschene Trinkgefäß auf seinem Schreibtisch – dieses Wochenende würde anders werden, als alle bisherigen Frei-, Sa- und Sonntage. Schnell die letzten notwendigen Dinge des täglichen Lebens eingepackt – Waschmaschine, Mirkowellenherd, Flugzeugträger, dreieinhalb abgezählte Blätter einlagiges Klopapier und ein 137 Tonnen Luftkissenboot – und schon konnte es losgehen...

Abermals öffnete er seine Augen, nein er hatte nicht geschlafen, dass tut er nie im Bus, er will es, kann es aber nicht. Uruapan, was für eine Stadt, nicht wirklich idyllisch war sie, aber die Unterkunft war günstig und was wollte er mehr, als ein sauberes und billiges Zimmer...

Diesmal hatte er geschlafen, bevor er seine Augen öffnete – viel zu kurz, aber er hatte geschlafen. Schon früh ging es los, raus aus Uruapan. Das hatte er nicht erwartet, Michoacán, der Bundesstaat in dem er sich befand, war das krasse Gegenteil der Stadt, seiner Ankunft. Die Landschaft, die Ruhe, alles fühlte sich plötzlich besser an. Schließlich war er ein Junge vom Lande. Da war es, das erste richtige Ziel der Reise, ein kleines Indiodorf. Hier standen sie schon bereit, die Männer mit ihren Pferden. Täglich warten sie darauf, dass der Bus auf´s Neue Touristen ausspuckt, Touristen die mit ihren Pesos die einzige Einnahmequelle darstellen.

...Heute hatte sich das frühere Aufstehen für Cornelio gelohnt. Drei Touristen spuckte der Bus aus und er war der erste der Pferde-Guides. Der grosse Lockige und das Pärchen, ein sonderbares Trio, aber das Geld stimmte, er würde am Abend mit genügend Geld heimkehren um für eine Weile über die Runden zu kommen...

...Er öffnete die Augen, obwohl er sie lieber hätte zugekniffen lassen wollen. Geritten war er noch nie, auch nicht seine zwei Gefährten und nun dieser steile, steinige Abhang hinab, und das auch noch auf dem schwankenden Rücken des Pferdes. Doch dann wichen die Steine und das Geröll langsam der schwarzgrauen Asche. In der Ferne konnte er ihn sehen, den Vulkan Paricutín. In nicht einmal drei Stunden würde er an dessen Fuss stehen. Doch bis dahin war es noch ein langer Ritt. Doch nach und nach verschmolz er, der sich immer mehr als Cowboy des wilden Westens fühlte, mit seinem schwarzen Hengst, der eigentlich gar nicht schwarz war, sondern braun und der auch nicht Fury hieß, sondern irgendwie anders, zu einer Einheit. Und irgendwann ritt er nicht nur im Trab dahin, sondern er flog im Galopp über die staubige Erde, die der Vulkan bei seinem Ausbruch 1943 ausspuckte. 1943, als innerhalb eines Jahres die Erde über 400 Meter in die Höhe wuchs und ein Wachsen begann, das bis 1952 nicht enden wollte. Als wäre es nicht genug der Anstrengungen, die ein stundenlanger Ritt mit sich bringt, startete das Höhentraining der drei Abenteurer erst richtig, als ein Schritt zu dreien wurde, als der Aufstieg auf den Vulkan begann, bis auf über 2900 Meter über dem Meeresspiegel. Doch die brennenden Schenkel, das schweißgetränkte Hemd, alles schien plötzlich in weite Ferne gerückt zu sein, vielmehr konzentrierten sich alle Sinne auf das erhebende Gefühl, das sich in ihm breit machte, als er die Aussicht über scheinbar grenzenlose Landschaften genoss. Er genoss jeden Augenblick, mit jeder Pore seines Körpers und noch nie schmeckte ihm Dosen-Thunfisch und Fertigkuchen besser, als auf dem Gipfel dieses Vulkans…

Er brauchte seine Augen nicht öffnen, so groß waren sie aufgerissen, als es an den schnellen und abenteuerlichen Abstieg ging, der eher einem Hinabrennen einer Wüstendüne ähnelte. Kaum hatte er das Lavagestein getreten, dass das alte Dorf bis auf rund fünf Meter überschwemmte zogen die dunklen Wolken groß und bedrohlich auf, eine passende Atmosphäre dachte er, denn vor ihm ragte das letzte sichtbare Zeugnis der menschlichen Siedlung vor ihm in die Höhe, es war der alte Kirchturm der Stadt…


Er öffnete die Augen, wieder und wieder. Und jedes Mal auf’s Neue, fand er sich in den folgenden Stunden und Tagen an anderen Orten wieder. Im Fischerdorf Patzcuaro mit seiner vom Tourismus belasteten aber lebenden Insel im See, in der wunderbaren Kolonialstadt Morelia

Sein Gefühl für Zeit wich einem Zustand des Aufsaugens aller Einflüsse, die auf ihn einströmten und verschiedener nicht hätten sein können.

Er öffnete die Augen, das Wochenende war anstrengender als die Vorherigen, aber noch immer nicht würde er es schaffen, im Bus zu schlafen. Nein er würde sich nicht darüber ärgern, dass er hätte lieber vier Euro mehr zahlen sollen, um nach vier Stunden wieder Jaliscos Hauptstadt Guadalajara anzukommen. Nein er würde sich nicht darüber ärgern, an jedem Dorf zu halten und über sieben Stunden im Bus zu sitzen. Denn er konnte sich beschäftigen. Alleine durch die Gedanken über die vielen wunderbaren Eindrücke des vergangenen Wochenendes, er hatte vieles Mitgenommen, das war sicher, auch wenn nichts Materielles. Aber viel Wertvolleres, nämlich seine Erinnerungen, schöne Erinnerungen. Nur auf eine hätte er verzichten können, auf sein schmerzendes Hinterteil vom exzessiven Cowboyspielen – ein Andenken, das er noch fünf Tage später spüren würde…

Mittwoch, 17. Oktober 2007

jUmP jUmP

Morgen gibt's wahrscheinlich den Bericht über das vergangene Wochenende. Heute gibt's einen weiteren Nachbrenner des Tapalpa-Wochenendes vor zweieinhalb Wochen. Was machen internationale Studenten auf 15 Meter hohen Felsblöcken, irgendwo in Mexiko? Klar, rumblödeln!

von links nach rechts:

Frank (Holland), Thomas (Dresden), Karl-Gustav-Heinrich-Edelbert (Moos am Bodensee) [Name und Herkunftsort von der Redaktion geändert]


Dienstag, 16. Oktober 2007

sChLiMm, sChLiMm

Ich weiß, meine Posting-Frequenz lässt etwas zu wünschen übrig, aber bald, ja bald gibt's was Neues. Dann werdet Ihr erfahren, was ich am Wochenende für tolle, schöne Sachen erlebt habe. Aber das dauert vielleicht noch ein bis zwei Tage, denn mich hält etwas ganz schlimmes davon ab, früher den Post fertig zu machen (ich brauche immer recht lange, was mir auch sehr leid tut). Es ist soooo schlimm, dass dieser Schocker einen eigenen Beitrag bekommt. Aber erst nach dem Wochenend-Post. Aber eines soll gesagt sein, es ist ein wahrer Schocker. Selbst für mich. Es ist so richtig richtig schlimm!!! Und nein, ich hab' keinen Durchfall, Arschwasser, Montezumas Rache, oder wie man es sonst beschreiben mag...es ist viiiiiiiieeeel schlimmer...

aber Ihr werdet es bald erfahren...

...
...
...
bald...

Donnerstag, 11. Oktober 2007

kOcHsTuDiO

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, hochverehrte Freunde des aktuellen Kochstudios,

eine große Ehre ist es dem Kochstudio, Ihnen im heutigen Spezial, anlässlich der internationalen Wochen, ein ganz besonderes „Schmankerl“ präsentieren zu dürften. Denn unser heutiger Gaststar ist weit über nationale Grenzen als Kochtopfvirtuose bekannt. Zudem dokumentierte er seine Expertise in zahlreichen Publikationen, welche allesamt zu Weltbestsellern avancierten. So schrieb Deutschlands einflussreichster Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki vergangenen Sommer: „Goethe, Schillerrrr, Grrrass, weg damit! Werrr ist Dan Brrown??? Die Massen wollen Juan Marco de la O. – und sie sollen ihn haben! Ich perrsönlich liebe seine Werrke!“

Und sicher ist auch Ihnen liebe Freunde des Kochstudios der Name Juan Marco de la O. ein Begriff, denn wer kennt sie nicht, seine Standartwerke, die in jeden geordneten Haushalt gehören? Eingängig und leicht verständlich geschriebene Werke, wie etwa:

- Lebst Du schon, oder hungerst Du noch, ein Hoch auf die Fettleibigkeit

- Pack das Insulin aus, jetzt wird genascht

- Schweinespeck und Marzipan, eine Romanze beginnt

- 12000 Kalorien pro Tag, kein Exklusivrecht für Radprofis

In unserer heutigen Show wird Juan Marco de la O. eine ganz besondere und nie gesehene Spezialität seines derzeitigen Wirkungslandes präsentieren. Die Rede ist von der Süßspeise Cachetada. Nur wenige Menschen weltweit beherrschen die Kunst des Lolliformens in einer solch künstlerisch anspruchsvollen Manier, wie es Juan Marco de la O. tut. Und als Zeichen seiner Verbundenheit zu den Ihnen, den Freunden des aktuellen Kochstudios wird es Juan Marco de la O. heute zum ersten Mal überhaupt wagen, einen Lolli in Form einer Flagge zu formen. Und dies natürlich ohne Stuntman, Doubles oder doppelten Boden. Einziger Schutz des wagemutigen Künstlers wird eine handelsübliche Schwimmmütze sein, ohne die jedoch das Vorhaben undenkbar auszuführen ist. Auch wird hier ausdrücklich darauf hingewiesen, dass keinerlei visuellen Spezialeffekte verwendet werden.

Nach der Verkostung des Lollis, an der das ganze Publikum herzlich zu Partizipation aufgefordert ist, kredenzt de la O. eine weitere Spezialität Mexikos; die gebrannte Süßmilch namens Cajeta.

Wir wünschen Ihnen liebe Freunde des aktuellen Kochstudios eine spannende, erlebnisreiche und unvergesslicher Reise in die kulinarische Welt eines Genies unserer Zeit. Bitte beachten sie beim Verlassen des Studios, die für Sie bereitgelegten Insulin-Spritzen zu beiden Seiten des Ausganges.

Ihr aktuelles Kochstudio

Hinweis: Auf Grund der hohen psychischen, wie auch physischen Belastung durch das Lolliformen, wird Juan Marco de la O. nicht in der Lage sein, die sicher zahlreich eintreffende Fanpost unverzüglich zu beantworten, da er sich für ein verfrühtes Wochenende in das weitere Umland Guadalajaras zurückziehen wird. Der Ausnahmekoch lässt aber darauf hinweisen, dass er sich immer sehr über eintreffende Kommentare zu seinen Shows freut und diese gerne und von Herzen beantwortet.



Donnerstag, 4. Oktober 2007

EiNfAcH nUr MaL iCh

Wieso denn nicht mal Fotos online stellen, auf denen ich drauf bin, hä? Nun gut, die ersten beiden Fotos nicht wirklich, die sind aber halt auch schön...und das, obwohl ich nicht mal drauf bin, kaum zu glauben,oder!? :D


Nun gut, genug von den ersten Fotos, jetzt zum wirklich schönen Fotoobjekt ... zu mir ... muahahaha! Was habe ich denn schönes in Tapalpa gemacht, ausser tolle Fotos?

Ich habe...
  • ... mich auf große Steine gestellt und war plötzlich gaaaanz klein.
  • ... einem Russen auf englisch, mit südländischer Gestik, erklärt wie er die mexikanischen Spaghetti zu essen hat die uns Enzo der Italiener gekocht hat.
  • ... mit Thomas dem Objekt den Rücken zugekehrt, um selbst zum Objekt zu werden.
  • ... im Bus rumgealbert - besser lachen, als würgen, wenn's die Serpentienen hoch geht.
  • ... es geschafft auf drei Fotos drauf zu sein, ohne dass die anderen was gemerkt haben.

Nein nein, das war noch lange nicht alles, ich bin ja schließlich ein überaus aktiver Mensch!
So habe ich ...
  • ... gewissenhaft und voller Konzentration und Leidenschaft meine unregelmäßigen Verben gelernt.
  • ... mir nach dem gewissenhaften Lernen der unregelmäßigen Verben zur Belohnung Marshmallows (zu deutsch: Mäusespeck) über dem Feuer gegrillt und mir dabei die Hände verbrannt.
  • ... über den groooßen Wasserfall gestaunt.
  • ... als Chief Executive Officer und Chief Operating Officer in Personalunion die Jenga-Prozesse meiner Kommilitonen gesupervised (Business zu studieren bringt praktische und alltagstaugliche Vorteile, muahahaha).
  • ... mich mit einer netten, leicht fülligen Mexikanerin, älteren Semesters über Gott und die Welt unterhalten. Sie hat es krampfhaft auf englisch versucht (ihr Versuch uns zu beeindrucken schlug definitiv fehl) und wir haben es in unserem FAST fließenden Spanisch versucht (unser Versuch sie zu beeindrucken schlug definitiv fehl).

Ja, so ist das hier. Gammeln war gestern, aktives Leben ist heute. Natürlich nur wenn man dafür gut vorbereitet ist. Deshalb ist die Absolvierung des Juan-Survival-Trainings (siehe vorheriger Blog-Eintrag) ein absolutes Muss. So jetzt bin ich aber müde vom aktiven Schreiben und muss erstmal richtig gammeln! Saludos!

Mittwoch, 3. Oktober 2007

HoCh HiNaUs

Was machen rund 30 internationale Studenten an einem gewöhnlichen, aber doch auch ungewöhnlichen Wochenende in Mexiko? Genau! Frieren, stundenlang im Bus sitzen, stundenlang im Bus sitzen, stundenlang im Bus sitzen, schwitzen, feiern und ein paar wirklich tolle Tage miteinander verbringen.

Ziel unserer kleinen Reise war das Hochland, genauer gesagt, die ECOLE-Cabanas, in denen wir residierten :-) Neben Freizeitaktivitäten, wie etwa ungezügeltem Alkoholmissbrauch am Lagerfeuer, bot sich weiterhin Seilbahn"fahren", Reiten, Bogenschiessen oder Juans allseits beliebtes Survival-Training an. Dies war natürlich angebracht, war man schließlich fernab jeglicher Zivilisation. Doch ohne ging's dann auch nicht ganz. So standen zwei Besuche und Verpflegungsfahrten im 18 000 Einwohner (gefühlte 500 Einwohner) fassenden und wunderschönen Tapalpa auf dem Programm, hier konnte man die alten Gebäude, noch ältere Autos und richtig betrunkene Mexikaner hoch zu Ross bestaunen.

Doch im Vordergrund stand die Natur, fernab der Großstadt Guadalajara. So besuchten wir die Felsformation "Los Piedrotas", diese riesigen Felsen finden sich mitten auf einer großen Wiese und kein Mensch weiß, wie sie da hin kamen. Und auch die bis zu 105 Meter hohen Wasserfälle "Cascadas" haben wir besucht. Leider kam der Bus irgendwann nicht weiter, also hieß es 5 km zu Fuß. Nun gut, wir haben es auf die mexikanische Art gemacht und konnten auf einer Pick-Up-Ladefläche mitfahren, was jedoch leicht beängstigend war. Anschließend kamen die Wanderer doch noch auf ihre Kosten, als man die Schlucht hinabsteigen musste...um nach geschossenen Wasserfallfotos, wieder hoch zu klettern.

Ohne Frage, dieses Wochenende war eines der Anstrengendsten, aber zweifellos das bisher Schönste, hier in Mexiko.

Ich merkt vielleicht, ich schreibe keine wirren, gesponnen Dinge...nun, zu früh gefreut, denn ich dieser Eintrag ist nur eine Ausnahme, es ist spät, ich bin müde und ich bin momentan etwas unkreativ :-) Dafür sollen einfach meine Bilder sprechen, das ist vielleicht auch besser so.







Freitag, 28. September 2007

dEs MeXiKaNeRs BeStEs StÜcK

Der Mexikaner hat ein dickes Ding…ein riiieeeesiges Ding…ein immenses Ding…oft auch ein ganz langes Ding. Meistens jedenfalls, ist ja klar, dass nicht jeder Mexikaner so ein großes, imposantes Ding haben kann. Kostet ja auch Geld! Nein, nicht die Operation!!! An was denkt Ihr denn schon wieder!?!? Ich rede hier vom besten Stück des Mexikaners… dem AuToMoBiL. Noch extremer als in den USA scheint hier die Liebe zum großen Auto zu sein. Zum großen Auto? Nein, zum riesigen Auto. Natürlich benötigt man nicht nur auf dem Land, wo sich die Straßen in Flüsse verwandeln, einen V8 – Dodge Lobo, der mehr einem Schwerlasttransporter, als einem Personenkraftfahrzeug ähnelt. Nein, im Großstadtdschungel ist solch ein Fahrzeug noch viel wichtiger, schließlich kann man damit nachts betrunken den englischen Rasen irgendwelcher Kreisverkehre pflügen, Kleinwagen, Motorradfahrer und auch Fußgänger unter sich begraben. Man sieht, der Bedarf besteht definitiv für solche Straßenkreuzer, auch wenn die meisten niemals einen Feldweg oder grobes Gelände unter die Räder bekommen. Ob hier irgendetwas Kleineres kompensiert werden soll? Dazu müsste man Psychologen zu Rate ziehen…oder den mexikanischen Urologenfachverband. Für die Schnellschießer unter den Posern gibt es aber dann auch das passende Gefährt, der Ford Mustang muss hier günstig sein, so viele wie man sieht. Wahre Männer fahren hier nur ein Auto, „el bocho“ [sprich: bodscho], wie er liebevoll genannt wird, der alte VW-Käfer. Den gibt’s hier in allen Formen und Farben, meisten schraubt man selber dran rum und stylt sich den Bocho individuell.

Individuell wird hier auch das aufregendste Gefährt gestaltet. Die Linienbusse (sie sehen nicht ganz so schlimm aus, wie auf dem Bild), die durch die Stadt rasen und die sich jeder Leisten kann. Für ein paar Cent kommt man hier überall hin, vorausgesetzt man sitzt im richtigen Bus (gar nicht so leicht) bzw. man findet eine Haltestelle. Kleiner Tipp: Überall, wo sich an einer Kreuzung mehr als zwei Personen aufhalten, kann man davon ausgehen, dass es sich um eine offizielle Haltestelle handelt. Tritt man ein, in das geheiligte Territorium der Busfahrer, dann ist das schon ein kleines Erlebnis, obligatorisch sind flauschige Plüschrahmen um die Innenspiegel, vorzugsweise in weiß oder pink. Hier fährt quasi jeder Bus als fahrender Schrein durch die Stadt, ein Kruzifix thront an der Scheibe, weitere religiöse Symbolik ist aber auf jeden Fall notwendig und vorhanden. Schließlich ist der Schutz von oben nicht so schlecht, angesichts der Fahrweisen der Busfahrer. So ist es nicht ratsam unbedingt ganz hinten im Bus zu sitzen, außer man will bei jeder Bodenwelle einen knappen halben Meter aus seinem Sitz geschleudert werden…heute schon gekotzt? Aber immerhin geht’s in den mexikanischen Bussen nicht ganz so öde zu, wie in Deutschland. So pimpen die Fahrer ihre Busse zu rollenden Dorfdiscos auf, in manchem Bus blinken im Fahrerraum die Leuchtdioden, ein Schwarzlicht wartet auf den nächtlichen Einsatz und aus dem Subwoofer wummert Musik, natürlich meistens Baaandaaaa! Jetzt müssten nur noch die Leute merken, dass es netter ist, Platz zu machen und nicht immer den Gangplatz zu besetzen. Aber nur nicht aufregen! Einfach etwas Banda hören und sich freuen, wenn man lebend ans Ziel kommt. Selbst die Mexikaner bezeichnen die Busfahrten hier als Abenteuer.