Samstag, 26. April 2008

LoCkEnPrAcHt UnD tOdEsAnGsT

Nun wurde mir schon wiederholt konstatiert, ich sei schreibfaul und könnte meinen Allerwertesten ja mal wieder an den PC begeben, um meinen Blog weiter zu schreiben…recht habt Ihr…was das schreibfaul angeht J Am PC bin ich oft, aber eben nicht so sehr wegen dem Blog. Bin hin und wieder eher hier zugange: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/1144419


Nun bin ich aber hier und werde ich Euch erzählen, was ich am letzten Wochenende getan habe…

…alles fing damit an, dass es das böse böse Wetter zu gut mit uns meint. Bzw. Ihr daheim werdet vielleicht denken „Böses Wetter? Halt die Fresse, hier schifft's!“ (okok, sicher denken das nicht alle, zumindest nicht in diesem Wortlaut, aber bei einigen werten Lesern bin ich mir ganz sicher, dass auch der Wortlaut so hinkommt :-) ) Nunja, die Sonne brennt ohne Ende, Tag für Tag und Regen hatten wir seit Monaten nicht mehr…könnt Ihr Euch vielleicht noch an den Jahrhundertsommer 2003 erinnern? Ja, den hab’ ich hier täglich. Deshalb sieht man sich als armer, unter der Sonne leidender Student hin und wieder gezwungen, an den Strand zu entfliehen…man macht es natürlich nicht gerne, man wird aber förmlich vom Wetter dazu gezwungen…wir sind alle nur Opfer!

Diesmal ging es nach Barra de Navidad. Nach einer Busfahrt, die aus stundenlangen Serpentinenkurverei und 1600 Höhenmetern Differenz bestand, taumelten wir endlich aus dem Bus, hinein in das kleine Dorf am Pazifik. Schnell fühlte man sich hier wohl, inmitten gestrandeter Persönlichkeiten, hängen gebliebener Althippies aus Kanada und Pseudoalternativen. Dazu noch den Strand mit den krassen Wellen, den tollen Sonnenuntergang und eine Rockbar, die von einem langhaarigen, gelinde gesagt fetten Mexikaner geführt wird, der zweimal die Woche die Bar als Proberaum nutzt und mit seiner Band die Rockklassiker dieser Erde schmettert.

Was will man mehr?
Ich sag’ es Euch! Einen Chauffeur. Und auch das sollte kein Problem sein, denn schließlich war ich mit fünf Mädels unterwegs und da finden sich schnell irgendwelche Mexikaner... Des Abends einfach auf eine Grillparty einer alten Kanadierin, die uns am Vorabend im Vollsuff eingeladen hat, und schon steht er da, der Fahrer. Nun gut, es hätte nicht unbedingt ein kleiner Psycho-Mexikaner, mit kupferfarben getönten Haaren sein müssen, der mehr Locken auf Bauch und Brust hat, als ich auf dem Kopf. Aber nun gut, sein Auto war groß und so konnten wir auch zu siebt auf Tour (wobei man in Mexiko auch zu siebt in nem Fiat Panda fahren würde)…auch wenn ich etwas Angst hatte, als er fröhlich, schräg singend (um den Damen der Schöpfung zu imponieren) die Küstenstraße entlangfuhr, in seinem über 30 Jahre alten, kaputten US-Straßenkreuzer, der verdächtig ungesunde Geräusche von sich gab, vor allem im Bereich der Achsen und des Rads, vorne rechts, das irgendwie locker war.

Doch wir kamen an, in Manzanilla, einem noch viel kleineren Dorf. Dort grenzt ein Flusssystem an das Meer an und in diesem Gebiet leben zwischen 300 und 500 Flußkrokodile…spektakulär, sag ich nur. Größer als vier Meter waren sie irgendwie alle. Einige schätze ich auf über 5-6 Meter. Einfach faszinierend, besonders, wenn man dann das riesige Loch im Zaun sieht (durch das ich dann auch Fotos gemacht habe, in ca. 1,70m Entfernung zur Fressmaschine). Noch toller allerdings fand ich, dass zum Badestrand hin überhaupt gar kein Zaun mehr war…da will man abends vielleicht keinen Sonnenuntergang mehr gemütlich am Strand anschauen, wenn man weiß, dass hinter einem die Biomasse lebt, die das Potenzial besitzt, das ganze Dorf zu verspeisen…da schickt man nur seine schlimmsten Feinde hin…und die vor Intelligenz strotzenden Hungerhaken von Germany’s Next Topmodel (ja, das wird auch hier hin und wieder über’s Internet verfolgt, in Verbindung mit einem Besäufnis und durchgängigem Lästern, Beschimpfen und ganz wichtig: Fremdschämen).

Danach ging’s dann noch in ein Dorf, dessen Namen ich nicht mehr weiß, ihn aber nicht mal aussprechen könnte, selbst wenn ich ihn noch wüsste. Dort ging’s dann ab in den Mangrovenwald, auch das ein tolles Erlebnis, auch wenn wir nur kleine Krokodile sahen, so dass ich den kleinen bepelzten, schlimm singenden Mexikaner doch nicht aus dem Boot getreten habe.

Ja, das war mein Wochenende. Nochmal in Kurzfassung: Alkoholsüchtige Althippies; dicke möchtegern-Rockstar-Mexikaner mit großer Klappe; kleine Mexikaner mit Fell und großer Klappe; große Tiere ohne Fell aber dafür auch mit großer Klappe; eine Busfahrt bei der einem schlecht wird, man sich aber sicher fühlt; eine Autofahrt, bei der einem nicht schlecht wird, man aber Todesangst hat; und nicht zu vergessen: ganz viel Spass und das Tollste:
Zum ersten Mal überhaupt KEINEN Sonnenbrand!!!

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