Sonntag, 19. August 2007

sEmEsTeR-pArTy

Semester-Anfangs-Party, was sagt Euch das? Manche werden sagen: "Hä!?" Andere würden vielleicht antworten: "Klar, Hubland...ewig lang anstehen, um noch länger anzustehen, damit man sich ein Bier kaufen kann."
Leider muss ich Euch enttäuschen, denn weder "Hä!?", noch "Hubland,..." sind die richtigen Antworten. Die richtige Antwort könnt' Ihr den Bildern und Videos entnehmen...und vielleicht auch den folgenden Zeilen, in denen geschildert wird, wie es dem kleinen Johannes gestern so erging...

Der brave, introvertierte und vor allem strebsame Johannes sitzt gegen Mittag noch an seinem Schreibtisch, um sich hervorragend auf seine Kurse vorzubereiten. Nebenbei macht er sich Gedanken, wie er am besten den Physiknobelpreis erlangen könnte...er kommt zum Schluss, dass es sein könnte, dass es nicht mit Chemie klappt, eventuell. Aber darüber würde er sich zu späterem Zeitpunkt nochmals Gedanken machen. Doch irgendwann ist es soweit und der brave, introvertierte und vor allem strebsame Johannes muss sich von seinem geliebten Schreibtisch losreißen, denn es ist schon nach zwei Uhr und die Semesteranfangs-Feierlichkeiten der Universidad Panamericana haben schon begonnen. Nach langem zögern entschließt sich der kleine Junge mit den großen Haaren bewusst gegen mexikanische Sitte...eine KURZE Hose dient ihm als Beinkleid. Nach zähen, doch erfolgreichen Verhandlungen stimmt Johannes dem Fahrpreis von rund 2, 50 Euro zu und besteigt das Taxi (immer vorher den Preis klarmachen, denn selbst wenn ein Taxometer da ist, ist der entweder kaputt oder ausgeschaltet). Johannes und der nette Taxifahrer werden ganz tolle Freunde und Johannes bekommt während der 20 minütigen Fahrt Spanischunterricht vom Taxifahrer. Das lässt sich Johannes 5 Pesos Trinkgeld kosten, da ist der Austauschstudent nicht zimperlich :-) Im Parque Colomos angekommen hört der verschüchterte 190 Zentimeter kleine, zierliche Schwarzwälder schon die amerikanischen Charts durch die Boxen wummern. Nach Vorzeigen der Eintrittskarte, welche stolze 100 Pesos gekostet hat (keine 8 Euro), steuert der ausgemergelte Johannes schnell auf einen der zahlreichen Versorgungsstände zu. Tacos, Hotdogs oder Sushi...alles! Schließlich muss das Geld wieder reingeholt werden, wenn Essen und Trinken schon umsonst sind. Trinken tut Johannes dann schließlich auch ganz viel, denn er hat Angst zu dehydrieren. Er hat gehört, dass soll nicht gesund sein. Und da er kein Wasser mehr zuhause hat, fühlt er sich nun gezwungen, ersatzweise Bier zu konsumieren. Das tut der fromme Johannes sonst eigentlich nie...
Irgendwann verstummen die US-Charts und altersschnitthebende, mit Instrumenten bewaffnete Männer betreten die Feierarena. Volkstümliche Live-Bands auf Semesterfeiern? Johannes ist leicht irritiert. Doch die mexikanischen Komillitonen freuen sich sehr, als die Band beginnt "Banda" zu spielen, eine sehr populäre Musikrichtung, die zum engen, teilweise eingenartig anmutenden Tanzstil animiert. Nach verwunderter Betrachtung des Spektakels und unsäglichen Schmerzen auf Grund einer Chili-Salsa (Salsa=Soße) auf einem Brötchen, ist die Party nach 20 Uhr langsam aber sicher zu Ende. Johannes würde jetzt gerne schlafen, damit er morgen früh um 5:30 Uhr aufstehen kann, um sich dem Studium zu widmen, so wie jeden Tag. Doch stattdessen, wird er zur Partizipierung an der After-Party im angesagten Club La Folie überredet, sodass er schließlich in einem überfüllten Kleinwagen voller Mexikaner landet. Nach einem kurzen Zwischenstopp zum Anlegen der Abendrobe steht Johannes, ehe er sich versieht, vor dem Club inmitten der vielen Wartenden. Denn der für die UP-Studenten reservierte Club hat von 21:30 Uhr bis 22:30 Uhr "Open Bar". Wenn es hier heißt, es ist Happy Hour, dann ist dies wörtlich zu nehmen, denn man ist überaus happy, nichts für die Getränke zahlen zu müssen. Getränke, die Johannes nicht, für die im Club üblich verlangte Menge an mexikanischen Pesos, bestellen würde. Doch zuerst bewundert der kleine Junge vom Land, die fünf Türsteher, mit ihren Ohrstöpseln und ihren Anzügen. Ja, diese Männer müssen sehr sehr wichtig sein, für die Welt, zumindest denken die Männer das von sich selbst, glaubt der kleine Johannes. Nachdem Johannes und seine vielen mexikanischen Freunde aus dem kleinen Auto auserwählt wurden, in den Club gelassen zu werden (wieso sondiert man die Leute aus, wenn der Club noch leer ist und die UPler sowieso rein dürfen!?) und nach kurzem Abtasten, auf der Suche nach versteckten Waffen...wo sind wir hier? In Mexico City???...betritt Johannes die heiligen Hallen (außerdem würde ich atomare Sprengköpfe und sonstige Massenvernichtungswaffen sicher nicht in meinen Taschen mit mir führen. Für was hat man denn Haare!?). Schön ist es hier, doch die wahren heiligen Hallen befinden sich ein paar tausend Kilometer weit weg im schönen Würzburg, sind dunkel, leicht schmuddelig und tragen den erwührdigen Namen Labyrinth... doch Johannes will nicht auffallen (haha, wenn man mindestens einen Kopf größer als die andern ist und dazu noch eine leicht verschiedene Haarpracht trägt) und so kommt es zu einer unfassbaren Tragödie...Johannes tanzt Salsa...doch nach eigener Einschätzung versagt Johannes. Lieber ist ihm doch das Rumgeschrubbe im Laby...So findet Johannes um kurz nach zwei Uhr morgens dann auch bald einen Komillitonen, der nicht ganz so betrunken ist, wie die anderen Feiernden...schon wieder das Taxigeld gespart! Johannes würde auch noch weiterfeiern, doch um sieben Uhr morgens aufzustehen, um kurz darauf in das Hockeytraining zu gehen, ja das hat halt auch was ... Schlafmangel z.B.

So beendet der brave, introvertierte und vor allem strebsame Johannes seine erste mexikanische Semester-Anfangs-Party, nach rund 12 Stunden, mit einem kräftigen Pfeiffen in den Ohren in seinem bequemen Bettchen und dem Gedanken, dass es ein schöner Tag war, die deutschen Semester-Anfangsparties aber eigentlich auch gar nicht so schlecht sind...



1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

haha, vor allem introvertiert und strebsam?!???