Sonntag, 28. Oktober 2007

La BrUjA

Feiern in Mexiko leicht gemacht:

Als Organisator:

Teil 1:
Zur besseren Generierung großer Geldmengen übernehme man eine zu ausschließlichen Kommerzzwecken stilisierte irische (?) Tradition.

Teil 2:
Um diese Tradition namens Halloween besser verkaufen zu können, stelle man eine spanischsprachige Verbindung her, wahlweise mit Assoziationen, wie etwa "La Bruja" (die Hexe)

Teil 3:
Um die unglaubliche Menschenmenge möglichst lange von kostenlosen Getränke fernzuhalten (sind in den 10 Euro Eintrittspreis enthalten), empfiehlt es sich, schon im Eintrittsbereich möglichst sinnlose Verfahrensregeln aufzustellen, wie etwa die im Vorverkauf erworbene Karte an der Kasse gegen einen Kassenzettel umzutauschen, den man dann beim Eintritt vorzeigen muss. Gerne stellt sich der (noch nicht) Feiernde dann auch gerne drei Mal an, um letzen Endes in die alte Lagerhalle zu dürfen.

Teil 3 b):
Das Konzept des Getränkesparens geht erst vollends auf, wenn nur zwei von vier angepriesenen Bars voll besetzt sind. Hier können sich die (noch nicht) Feiernden dann auch gerne etwas länger aufhalten, warten und aneinanderschmiegen, es ist schließlich kalt. Erst später wird es für die Gäste kein Problem mehr sein, schnell etwas zu trinken zu bekommen aber bis zu jenem Zeitpunkt würden die Gäste nichts mehr wollen.

Teil 4:
Hoffen, dass die Feiernden den Promo-Flyer nicht genau durchgelesen haben, denn „Der Gewinner des Kostümwettbewerbes bekommt ein Motorrad“ ist nicht 100% korrekt. Aber ein kleiner Motorroller ist ja auch was.

Teil 5:
Hoffen, dass die Feiernden den Promo-Flyer nicht genau durchgelesen haben, dann kann man auch getrost mal um 3 Uhr, statt um 4 Uhr das Licht anmachen.


Als Austauschstudent:

Teil 1:
Zwei Stunden vor der Feier im WalMart nach möglichst günstigen, aber bescheuert wirkenden Gegenständen suchen und diese kaufen.

Teil 2:
Die ersten zwei Bier trinken, während man sich mit den erworbenen Gegenständen schmückt und sich nebenbei ausdenkt, was man darstellen könnte (una mezcla de todo (ein Mix aus allem, oder wahlweise Santa Claus’ Köchin). Nach getaner Arbeit das Superangebot des Monats probieren (eine 1,75l-Flasche Rum, statt 8 Euro [wär ja auch nicht schlecht] nur 2 Euro).

Teil 3:
Um 22 Uhr abgeholt werden und sich freuen, dass die Verspätung der Mexikaner nur eine kurze Stunde betrug.

Teil 4:
Sich erst ärgern und dann amüsieren, über das Einlassprozedere.

Teil 5:
Sich richtig ärgern über das Ausschankprozedere, schließlich geht’s hier um investiertes Geld und das Wohlbefinden den Abend über, außerdem muss man sich ja irgendwie innerlich wärmen, bei den Temperaturen.

Teil 6:
Während die Mexikaner scheinbar nichts mehr an der Bar trinken, zahlt sich die deutsche Geduld aus, nun schlägt die Stunde der Rache, die Barleute werden so richtig gefordert und die trockenen Kehlen so richtig geschmiert, da schmeckt auch der Tequila dann irgendwann richtig gut.

Teil 7:
Gar nicht böse sein, dass das Licht schon angeht, schließlich hat man das Geld schon längst wieder reingesoffen. Außerdem knurrt der Magen.

Teil 8:
Noch schnell zu „Las Papas“ dem Restaurant, das tagsüber Autohaus und Werkstatt ist und als kleines Betthupferl erstmal gut Ofenkartoffeln mit Sahnesoße, Käse und gebratenem Hähnchenfleisch speisen. Ja, so lässt’s sich dann auch sicher richtig gut schlafen.

Teil 9:
Die Uhr springt grade auf fünf, eine gute Zeit um die Ofenkartoffeln schlafen zu legen.

Buenas noches!

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